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Mittwoch, 26. Oktober 2016

Animalprint trifft Batik

Ende August in Baden-Baden habe ich ein neues Stoffgeschäft entdeckt. Da musste ich natürlich sofort nach neuen Stoffen stöbern und habe einen tollen Jersey entdeckt. Der Bonus: Zwei schöne Seiten - eine in Animalprint, eine in Batiklook und das Ganze in schönen Grau-Weiß-Tönen, also durchaus kombinationsfreundlich.

Natürlich sollte keine der Seiten einfach unentdeckt in der Innenseite eines Shirts verschwinden - das wäre viel zu schade gewesen! Daher habe ich mich für ein Wickelshirt (Modell 119) aus der Burda 10/2012 entschieden. 

Und so sieht das nun aus:




Die Bilder entstanden nach einem langen Arbeitstag im Büro, wobei sich das Shirt ausgesprochen angenehm getragen hat. Eigentlich laufen die Vorderteile sehr schön übereinander, so dass man wenig Einblicke gewährt, was ja bei manchen Wickelshirts durchaus ein Problem sein kann. Um ganz sicher zu gehen, müsste man die Vorderteile in der gewünschten Höhe mit ein paar Stichen zusammennähen. Ansonsten zeigt man eben mit der Zeit etwas mehr Dekolleté:




Mich stört das nicht weiter, da ich eh zur eher leicht frierenden Sorte Mensch gehöre und daher meist ein Shirt darunter trage, das darf dann gerne am Ausschnitt ein bisschen hervorblitzen. Eigentlich wollte ich rechts die Batikseite und links die Animalprintseite haben, dann habe ich mich aber beim Zuschnitt der Ärmel vertan - das soll ja auch schon anderen passiert sein... :)
So gefällt es mir aber auch ganz gut.

Zum Schnitt: Er ist leicht zu nähen. Er fällt aber deutlich weniger figurbetont aus, als es die Bilder in der Burda aussehen lassen.


Ich habe wie immer in Größe 40 genäht und finde die Passform für ein Wickelshirt im Vorderteil eher locker. Frauen mit etwas mehr Oberweite könnten möglicherweise Freude an dem Schnitt haben, denn durch die Falten gibt es einiges an Volumen im Vorderteil. Aber das ist eher eine Vermutung, das müsste man ausprobieren.

Ich habe mich auf jeden Fall den ganzen Tag über gut angezogen gefühlt und der Stoff gefällt mir nach wie vor ausgesprochen gut.

Nun verlinke ich mich seit langem mal wieder mit dem Memademittwoch. Das hat etwas gedauert, weil ich in letzter Zeit mehr für andere als für mich genäht habe. Ich freue mich aber wirklich sehr, mal wieder dabei zu sein und werde ausgiebig bei Tee und Kuchen auf den Seiten der anderen Teilnehmerinnen (und vielleicht Teilnehmer?) nach neuen Inspirationen stöbern.

Viele Grüße an euch alle, ich freue mich auf eure Kommentare und wünsche euch eine schöne Herbstwoche!
Friedalene

Sonntag, 9. Oktober 2016

Weste für Angler

Gestern Abend um kurz nach 11 Uhr wurde die Angelweste für meinen Mann fertig und heute früh am Morgen hat sie bereits den ersten Praxistest bestanden!



Wie bereits im letzten Post geschildert, hat die Weste 5 Taschen außen. Dazu hat sie auf Wunsch meines Mannes noch eine Innentasche mit Reißverschluss bekommen.



Sie ist innen mit dickerem grauen Sweatshirtstoff gefüttert.
Da der Schnitt ursprünglich kein Futter vorsieht, habe ich diese aus den Schnittteilen von Vorder- und Rückenteil zugeschnitten. Dazu habe ich die vorderen Belege und den Beleg für den Halsausschnitt vorher abgeschnitten. Ebenso wie die Blende für die Ärmellöcher, die ich selber eingezeichnet hatte.

Statt dem vorgesehenden Verschluss zum Knöpfen, bekam die Jacke einen verdeckten Reißverschluss.




Mein Mann ist auf jeden Fall rundum zufrieden mit der Jacke - und das ist in diesem Fall die Hauptsache :)

Und nachdem ich nun einige Teile für andere genäht habe, bin ich wieder an der Reihe: Als nächstes steht ein Wickelshirt auf dem Programm.

Viele Grüße
Friedalene

Sonntag, 2. Oktober 2016

In Arbeit: die Angelweste

Schon seit längerem wünscht sich mein Mann eine neue, selbst genähte Angelweste.
Sie sollte eher für kühlere Temperaturen geeignet, also gefüttert sein. Und das Wichtigste überhaupt - sie muss jede Menge Taschen haben. Außen und innen, am besten zum Verschließen.
Nun gibt es ja leider vergleichsweise wenig Herren-Schnittmuster und Angelwesten gehören sicherlich nicht zum gängigen Repertoire der Schnittmusterhersteller. So hat es einige Zeit gedauert, bis ich fündig wurde. In der Burda vom Dezember 2010 waren einige Seiten mit Geschenken zum Selbermachen und darunter auch ein Schnitt für eine legere Herrenweste:




Diesen Schnitt habe ich für meine Weste als Grundlage genommen und etwas ergänzt. So wird meine Version ein Innenleben aus dickerem Sweatshirtstoff in dunkelgrau bekommen. Außerdem werde ich die 5 Taschen außen mit zwei Innentaschen ergänzen und statt der Knöpfe vorne als Verschluss der Weste wird es wohl auf Wunsch meines Mannes einen Reißverschluss geben.

Als Stoff habe ich einen kakifarbenen festen Baumwollstoff genommen. Es ist ein recht zeitaufwändiges Projekt, denn ich komme mit dem Innenfutter auf etwa 40 Schnittteile. 
Das liegt auch am Aufbau der Taschen. Ich war froh, dass es eine Anleitung zum Nähen der Taschen im Heft gab. Wenn man das Prinzip dann einmal begriffen hat, geht es allerdings nach der ersten Tasche ganz problemlos.


Zuerst werden die Falten eingelegt und auf der linken Seite schmal abgesteppt.



So sieht das dann von rechts aus:


Das Faltenteil besteht aus zwei identischen Schnittteilen, die erst an der Innenkante zusammengenäht, gewendet und gebügelt werden (heller Stoff = rechte Stoffseite). Dann wird das zusammengenähte Faltenteil rechts auf rechts auf den Taschenbeutel gelegt und das untere Faltenteil auf den Stoffbeutel gesteppt. 


Nach dem Steppen wird wieder gewendet und gebügelt. So sieht dann die Tasche von vorne aus...


Was noch übersteht, ist das zweite Faltenteil.


Die Kante von Taschenbeutel und oberem Faltenteil wird schmal abgesteppt.


Die Nahtzugaben des zweiten, unteren Faltenteils werden umgebügelt. Für  schöne Rundungen habe ich die Nahtzugaben mit einem Faden zusammengezogen und gebügelt.



Dann werden die Tascheneingriffe noch umgebügelt und abgesteppt und die Tasche mit dem unteren Faltenteil auf die vorgesehene Stelle auf der Weste aufgenäht.



Taschenklappe mit Knopflöchern nähen, über den Taschenbeutel nähen, Knöpfe annähen. Fertig ist Tasche Nr. 1. 
Damit die Knöpfe stabil sitzen, habe ich einen Rest Stoff mit Vlieseline bebügelt und kleine Vierecke ausgeschnitten, die ich von links mit dem Knopf mit angenäht habe. 

Ein bisschen variiert habe ich auch bei den Taschen. Eine bekam statt eines Knopfes einen Lederbesatz mit einem kleinen Karabinerhaken.


Vorne gibt es außerdem noch eine kleinere Tasche.



Hinten eine große, geräumige Tasche mit seitlichen Taschenklappen.


Und so ist der heutige Zwischenstand:


Die Taschen außen sind fast komplett. Als nächstes stehen noch das Nähen von Beleg und Reißverschluss und das Zuschneiden von Futter und Innentaschen an (die sind im Schnitt ja nicht vorgesehen, da überlege ich mir noch, wie die aussehen sollen).

Ein bisschen hoffe ich deshalb auf herbstliches Schmuddelwetter (ideal um das Wochenende an der Nähmaschine zu verbringen ;)

Viele Grüße
Friedalene