Seiten

Mittwoch, 27. April 2016

Hosenhäppchen

Ich hatte so schöne Nähpläne für 2016 - und ich habe sogar die passenden Stoffe im Schrank und die Schnitte sind auch schon herausgesucht. Leider liegt jetzt gerade alles auf Eis.

Mit meiner Hose, die eigentlich nur noch ein paar Taschen, Bund und Gürtelschlaufen braucht, komme ich nur im Schneckentempo weiter und das hat einen Grund. 

Ich habe erst garnichts davon auf meinem Blog schreiben wollen, aber mittlerweile bin ich so frustriert...

Ich bin kurz vor Ostern schwer gestürzt. Unser Kater hat mich von den Füßen geholt und ich bin mit Schwung auf einer Schrankkante gelandet. Dabei habe ich mich übel am Rücken verletzt - ein Bruch, schwere Prellungen, Nerven gequetscht, Bandscheibenvorfälle - in den letzten 5 Wochen kam mit jedem Befund auch eine neue Verletzung hinzu. 

Sitzen ist echt ein Problem, Nähen geht kaum, Bloggen kann man im Halbliegen..., aber mein Vorrat an bereits fertig genähten Stücken, die man noch nicht gezeigt hat, ist nun leider aufgebraucht.

Daher gibt es jetzt noch ein Bild der ersten Pattentasche für die Hose, die ich noch in kleinen Näh-Häppchen fertig genäht habe und dann wird es wohl etwas ruhiger werden auf meinem Blog.

Sie ist ja ein kleines bisschen krumm geworden...


Bleibt gesund!
Friedalene

PS.: Für alle Tierfreunde - Kalle Kater hat alles ohne Blessuren überstanden:)

 

Batistbluse in Türkis

Es ist schon eine Weile her, dass ich diese Bluse genäht habe:



Ich fand den Schnitt so schön und hatte sofort den Stoff, den ich dafür verwenden wollte, vor Augen - ein schöner Blusenbatist in zartem, pastelligem Türkis sollte es sein. Nun ja, das Problem war, dass es diesen Stoff zwar in meiner Vorstellung, aber nicht in meinem Stoffvorratsschrank gab.
Also begann die Suche. In meiner Stadt gibt es das Kaufhaus mit dem K*** mit einer Stoffabteilung, einen kleinen Stoffladen und einen Laden, der Nähmaschinen und Patchworkstoffe verkauft. In keinem der Läden war Blusenbatist zu bekommen. Man bekommt eher wild gemusterte Synthetik-Stoffe als einfarbige Baumwoll- oder Leinenstoffe.

Sehr schade - denn ich denke da sehr wehmütig an ein kleines, versteckt gelegenes Stofflädele, dass es vor Jahren bei uns gab. Die Inhaberin war Elsässerin und kaufte Stoffe in Frankreich, der Schweiz und Italien ein. Da gab es sie, die Schätzchen aus Leinen, Seide, Wolle und Baumwolle. Sicherlich teurer als das Schnäppchen vom Stoffversand, aber auch von einer Qualität, die den Preis rechtfertigte. Dazu kam diese unglaublich fachkundige Beratung, gepaart mit einer Begeisterung für Stoffe. Der Laden war wirklich klein und von oben bis unten vollgestopft mit Stoffen. Wenn man der Inhaberin erklärte, was für ein Projekt man vorhatte, lief diese zu Hochform auf und kramte aus den letzten Winkeln noch die tollsten Stoffe hervor. Dazu trug sie immer selbst genähte Kleidung - stets sehr feminin - und in der Stadt sah man sie nie ohne Hut.

Den Laden gibt es schon länger nicht mehr. Soweit ich weiß, musste sie schließen, weil es Zeiten gab, da das selber Nähen von Kleidung wenig attraktiv war. Schließlich konnte man auch billig kaufen.

Aber wenn ich eben mal wieder auf der Suche nach dem "einen Stoff" bin, dann denke ich oft an dieses Stoff-Schatzkästchen, in dem ich mich zu gerne mal über Nacht hätte einschließen lassen.
Gibt es solche Läden irgendwo noch? 

Aber zurück zur Bluse: Den Stoff fand ich schließlich auf dem Stoffmarkt - einen leichten Baumwollbatist. 




Der Schnitt ist aus der BurdaStyle 4/2010, Modell 110, genäht in Größe 40.

Die Bluse begleitet mich schon ein paar Jahre. Der Schnitt ist zeitlos, locker luftig. Ich mag die Biesen.
Die Permutknöpfe sind ein Flohmarktfund. Das Knopfloch und den Knopf am Stehkragen habe ich weggelassen (würde ich eh nie schließen). 
Wenn es sehr warm ist, krempele ich die Ärmel gerne etwas hoch.
Und die Farbe gefällt mir nach wie vor einfach sehr.


Nun geht es mal wieder weiter zum Memademittwoch.
Euch allen eine schöne Woche - hoffentlich kommt die nächsten Tage noch ein bisschen die Sonne raus!

Viele Grüße
Friedalene

Mittwoch, 20. April 2016

Frühlingsgefühle in Pink

Endlich wieder Frühlingssonne - die kann man wunderbar in unserem Wintergarten genießen. Da ist es schön warm, auch wenn draußen noch ein frisches Lüftchen weht.

Und endlich habe ich es mal wieder zum Memademittwoch geschafft : )

Eine Farbe, auf die ich mich jedes Jahr aufs Neue freue, weil sie für mich absolut zum Frühling passt ist ... Pink!

Dazu passt die Bluse, die ich mir letztes Jahr bereits genäht habe:



Den Stoff habe ich vor Jahren bei der Wollweberei Nietzel bestellt. Irgendwie entsprach er dann doch nicht so ganz meinen Vorstellungen und landete erst mal für lange Zeit im Schrank. Bis mir Modell 9 in der Fashion Style 02/2015 ins Auge stach und ich plötzlich wusste, genau dafür muss ich diesen Stoff verwenden. Schön, wenn so eins zum anderen findet.



Der Stoff ist aus irgendeinem Synthetik und leicht transparent, daher trage ich gerne ein Trägershirt oder an kühleren Tagen ein dünnes Langarmshirt drunter.


Der Schnitt ist weit und locker. Ich habe in Größe 40 zugeschnitten. Was die Passform angeht, habe ich das Gefühl, dass die Bluse an den Schultern etwas zu groß ist, an den Hüften aber die nötige Weite hat. 

2015 war das Jahr, in dem ich als eingefleischte Burda-Näherin mal einige andere Schnittmusterhersteller ausprobiert habe. Nach Fashion Style - Schnitten habe ich einen Rock, diese Bluse und eine Jeans genäht. 
Ich habe für mich festgestellt, dass mir Burda-Schnitte am besten passen. Aber man kann ja trotzdem immer mal wieder das eine oder andere Experiment wagen;)


Beim Sichten der Fotos ist mir aufgefallen, wie gut die Bluse zu unserer frisch erblühten Dipladenia passt. Die wartet im Wintergarten darauf, dass sie auf den Balkon umziehen darf.

Nun werde ich beim Memademittwoch vorbeischauen - vielleicht hat dort außer mir noch jemand Lust auf Farbe.

Viele Grüße
Friedalene

Mittwoch, 13. April 2016

Hosenprojekt 2016 - Dressur und Anpassungen

2016 soll ja mein Jahr der selbstgenähten Hose werden. Ich komme allerdings langsamer voran als gedacht, weil ich weniger Zeit als geplant an der Nähmaschine verbringen kann. Aber egal - man kommt auch langsam ans Ziel!

Zuerst wollte ich eine Jeans nähen und zwar nach diesem Schnitt: 

Modell 104 aus der Burda Style 4/2011. Ich wollte einen Schnitt ohne viel Schnickschnack, um mich zuerst darauf zu konzentrieren, wie ich diesen optimal an meine Körperform anpassen kann.
Dazu hatte ich günstigen Jeansstoff online bestellt, der erst verspätet kam und dann leider lauter Farbfehler hatte. Daher habe ich umdisponiert und einen vorhandenen Baumwollstoff verwendet.
Nachdem der Versuch mit dem Fashion Style Schnitt buchstäblich in die Hose gegangen ist, habe ich mich dieses Mal bewußt für einen Burda Schnitt entschieden: Ich nähe eigentlich seit über 30 Jahren fast ausschließlich nach diesen Schnitten und habe daher damit am meisten Erfahrung. Und damit es dieses Mal auch ganz bestimmt klappt, habe ich mir dazu fachkundige Unterstützung geholt: Julia von sewing galaxy hat mir viele wertvolle Tipps gegeben und mich mit unglaublicher Geduld bei den Anpassungen unterstützt.

Liebe Julia, ganz herzlichen Dank - ohne dich hätte ich es längst nicht so gut hinbekommen! 

Zuschnitt: Ich trage bei gekauften Hosen Größe 38 oder 40. Bei Burda Schnitten für Kleider und Röcke ist mir manchmal Größe 40 einen Tick zu eng an der Hüfte. Daher habe ich die Hose in Größe 42 zugeschnitten. Das würde ich so nicht mehr machen. Ich musste letztlich wieder sehr viel Stoff - insbesondere an den Beinen - wegnehmen. Künftig würde ich wie beim Zuschnitt von Kleidern auch nur die äußere Nahtlinie ab Hüfte in Größe 42 nehmen, um den notwendigen Anpassungsspielraum zu haben, den Rest würde ich aber in Größe 40 nehmen.
Da ich nur 1,62 m groß bin, habe ich den Schnitt auch in der Länge verkleinert.

Ganz neu für mich: die Hosendressur!
Dressur bedeutet, dass man vor dem Nähen die Teile mit Hitze (Bügeleisen), Wasser und Körperkraft in Form bringt. An manchen Stellen wird dazu gedehnt, an anderen gestaucht. In der Schneiderei ein wichtiger Arbeitsschritt, als Hobbyschneiderin hatte ich diese Technik noch nie angewandt. Daher war es wirklich eine Überraschung als Julia zu mir sagte: "Als erstes musst du eine Hosendressur machen. Die ist enorm wichtig für die Passform am Po und an den Seiten". Dazu hatte sie mir einen Link zu einem Video geschickt, auf dem das gut erklärt wird - auf russisch - aber die Bilder sprechen ja für sich:)
Wer daran Interesse hat - hier kommt der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=SaqrtgD5pAg

Selbst habe ich noch diese Anleitung gefunden, die ich auch ganz hilfreich fand:
http://www.hobbyschneiderin.net/content.php?144-WIP-Herrenhose-%28traditionell%29&page=6#comments

Nach den Anleitungen habe ich mir dann eine Skizze gemacht als kleine Gedächnisstütze beim Bügeln.
Mein Fazit: Nie mehr Hosennähen ohne Dressur. Es tut wirklich was für die Passform der Hose.

Nach der Dressur gings ans Heften und Anpassen. Die ersten Bilder sahen für mich nicht so vielversprechend aus:



Aber es wurde besser...




 und besser

Meine größte Schwierigkeit beim Anpassen: Ich stehe alleine vor dem Spiegel. Ich habe niemanden im Bekannten- oder Freundeskreis, der auch näht. Das heißt, mein Mann oder meine Söhne müssen Bilder machen, wenn ich die Hose anhabe - ich sehe mich ja nicht von hinten - dann schaue ich mir die Bilder an und versuche danach, die notwendigen Änderungen vorzunehmen. Dabei ist es auch nicht hilfreich, dass man mit der Zeit recht pingelig wird. Ich habe mich irgendwann mal bewusst mit einer gekauften Hose vor den Spiegel gestellt, um wieder zu merken, dass es auch bei denen die eine oder andere Falte wirft.

Wer verstehen will, wie das mit der Anpassung von Hosen funktioniert, sollte unbedingt das Tutorial von Julia anschauen!

Mittlerweile bin ich mit den Anpassungen so zufrieden, dass ich die Hose nun fertig nähen kann - es fehlen noch die Paspeltaschen, Bund mit Gürtelschlaufen und sie muss noch gesäumt werden. 


Ich wünsche euch eine schöne Woche, genießt die Frühlingssonne und bleibt gesund!
Friedalene