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Mittwoch, 13. Dezember 2017

MMM - Streu Glitzer drauf

Eigentlich wollte ich meine Samtjacke schon fertig genäht haben, aber dann hatte ich Lust, was für Weihnachten zu backen,



meine selbst getöpferten Weihnachtswichtel wollten aufgestellt werden,



das Sofa brauchte dringend neue, kuschelige Kissen,




es hatte geschneit,

die Sonne schien und da musste ich einfach an die frische Luft


und dann entdeckte ich diesen schönen, kuscheligen, grauen, glitzernden Wollstoff im Stoffladen...





Genäht wurde ein Pulli nach dem Schnitt Modell 114, Burda Style 10/2016. Den Schnitt habe ich schon einmal für ein graues Sweatshirt verwendet.

Dieses Mal habe ich den Pulli allerdings etwas länger zugeschnitten. 

Am Kragen habe von Hand mit silbernem Stickgarn einmal rundherum mit großen Zierstichen genäht und dabei die Nahtzugabe innen mitgefasst, so dass diese schön flach innen anliegt. Außen gibt diese Naht ein dezentes, aber schönes Detail. Leider lässt es sich nicht so gut fotografieren, aber vielleicht erkennt man es wenigstens ein bisschen:




Der Stoff ist ein Burda-Originalstoff. Durch den hohen Wollanteil und die Metallfäden ist er ein bisschen kratzig. Mich persönlich stört das nicht weiter, aber er trägt sich angenehmer mit etwas drunter. Mir gefiel die weiße Bluse dazu, die ihr auch schon kennt, und meine graue Hose. Schöner wäre sicherlich eine Bluse mit "normalem" Kragen - aber die habe ich eh schon auf meiner "unbedingt noch Nähen - Liste" :)

Leider kommt auch das schöne Glitzern des Stoffes auf den Bildern nicht so richtig zur Geltung, also müsst ihr mir das einfach so glauben - der Pulli glitzert wirklich sehr schön ;)

Nun gehts zum Memademittwoch und dann wünsche ich euch allen noch eine schöne Adventszeit!

Viele Grüße
Friedalene


Sonntag, 12. November 2017

Adventskalender für den Mann

Vielleicht liegt es an dem nasskalten Wetter draußen, aber ich habe schon total Lust auf Weihnachtsdeko, -basteleien und backen.

Die letzten Jahre war die Weihnachtszeit immer hektisch - viele Termine, beruflich wie privat, dieses Jahr will ich das entspannter haben. Und so habe ich meiner Lust auf weihnachtliches Werkeln einfach nachgegeben und schon mal den Adventskalender für meinen Mann vorbereitet. Letztes Jahr habe ich ja einen an eine Freundin verschenkt, dieses Jahr darf mein Mann sich freuen.

Ich habe auch dieses Mal einen Sack genäht und da hat es sich wieder gezeigt, dass es sich lohnt, die Stoffreste aufzubewahren, denn ich konnte - ohne vorher noch groß einkaufen zu gehen - direkt mit dem Nähen loslegen, es war alles vorhanden:





Den braunen Stoff habe ich mal geschenkt bekommen, der rote Walkstoff ist der Rest von einem Sweater, den ich mal vor Jahren genäht habe, und der Karostoff ist noch vom Pyjama für den Sohnemann übrig gewesen. 

Damit der Sack knuffig wird und auch etwas Stand bekommt, habe ich zwischen Futter und Außenstoff eine Lage Volumenvlies zwischengefasst.



Die Kante wurde mit dem Sternchenstich abgesteppt.

Verschlossen wird der Sack mit einem Stoffband, das ich nach dem Nähen nicht platt gebügelt habe, so sieht es eher wie eine Kordel aus.
An die Enden kamen Nikolausstiefel. Dazu habe ich die Kordelenden zwischen zwei Läppchen des Walkstoffrestes gefasst und dann frei Hand die Stiefelform aufgesteppt.








Dann noch schmalkantig ausschneiden - fertig.






Gefüllt ist der Sack auch schon - mit 24 Kleinigkeiten - teils gekauft, teils geschrieben, teils gebastelt. Und ab dem 01.12. darf sich mein Mann jeden Tag überraschen lassen.



Mir hat das Nähen und Befüllen so eine Freude bereitet :) Ich bin gespannt, wie der Sack und vor allem der Inhalt meinem Mann gefällt.

Euch allen ein gemütliches Wochenende!
Friedalene

Mittwoch, 8. November 2017

Ich lass die Korken knallen - Samtreverskragen

Ich bin ja recht unbefangen an mein neuestes Projekt, die Cabanjacke aus Samt, herangegangen. Mittlerweile bin ich überzeugt - Samt ist definitiv die Diva unter den Stoffen!
Und er fusselt wie verrückt - mein Nähzimmer, die Nähmaschinen und ich sind mit roten Flusen bedeckt. Die Nähmaschine musste ich sogar zwischendurch mal gründlich reinigen und ölen, die wollte einfach nicht mehr :)

Auf meine Ankündigung des Projektes hin bekam ich ja viele gute Tipps und Links von euch - vielen Dank hierfür!!!

Ich habe nochmal gründlich recherchiert und auch in meinen Nähbüchern zum Thema Samtverarbeitung geschmökert. Am ausführlichsten setzt sich noch Marlene Esser in "Schneidern mit Chic" mit Samtstoffen auseinander. 

Wer Marlene Esser noch nicht kennt: Sie hatte die erste Fernsehsendung in den 60-er Jahren zum Thema Schneidern! Vor ein paar Monaten wurden die Sendungen im WDR wiederholt. Die Sendungen sind sehr charmant gemacht - sicherlich mit reichlich Patina aus heutiger Sicht und manchmal schmunzelt man auch über Ton und Ausdrucksweise, aber die Nähtipps waren klasse und ich habe mir daraufhin ihr Buch, das es noch im Antiquariat gibt, gekauft.

Wer mal bei Frau Esser reinschauen will, kann dies auf Youtube tun.

Frau Essers zählt in ihrem Buch auch ein paar Grundregeln zum Nähen von Samt auf:

Zum Heften und Nähen gute Nähseide verwenden, dickes Reihgarn würde den Flor beschädigen

Das ist ein guter Tipp, allerdings selbst diese Heftnähte sieht man noch leicht beim Entfernen des Fadens.
Ich hatte, ohne groß nachzudenken, die Nahtlinien mittels Kopierrädchen und Kopierpapier auf die linke Stoffseite übertragen. Das ist nicht empfehlenswert! Denn man sieht die Pünktchen im Flor auf der rechten Seite:



Die gute Nachricht: Mit etwas Dampf und ganz vorsichtigem Drüberbügeln verschwinden diese Markierungen fast völlig.

Alle Nähte und Abnähter in Strichrichtung heften und steppen, mit feiner Nadel und geringem Druck des Nähfüßchens, mit lockerer Fadenspannung und nicht zu kleinem Stich.

Meine auch sonst übliche Fadenspannung habe ich nicht geändert - das funktioniert gut - die Stichlänge habe ich allerdings etwas länger gewählt.

Säume möglichst fein und nachgiebig nähen, damit sie nicht auf der rechten Seite sichtbar werden.

Ich werde meine Säume von Hand nähen.

Reißverschlüsse von Hand einnähen.

Das bleibt mir zum Glück erspart - die Jacke hat keinen Reißverschluss ;)

Ein ganz wichtiges Thema ist das Bügeln des Stoffes

Julia/Sewing Galaxy hat mir in ihrem Kommentar zum letzten Post zur Jacke einige gute Hinweise dazu gegeben. Falls ihr Samt verarbeiten wollt, schaut da gerne nochmal rein!

Frau Esser schreibt zum Thema Bügeln:
Man kann die Nähte entweder schwebend über ein hochgestelltes Bügeleisen ziehen oder sie mit der Florseite auf eine Kleiderbürste legen und von links mit einem Tuch leicht bügeln. Das Eisen sollte nicht zu heiß sein und mit leichtem Druck geführt werden. Alle Reihfäden werden vor dem Bügeln entfernt, damit sie keine Druckspuren hinterlassen können. 

Nachdem ich nun das erste Mal Samt verarbeite und wer weiß, ob ich es danach nochmals tun werde, wollte ich nicht schon gleich Geld in zusätzliches Equipment investieren. Voilà - hier kommt meine bislang edelste Bügelunterlage:




Zwei Lagen des restlichen Samts. Da beim Bügeln Flor auf Flor trifft, wird er nicht platt gebügelt. Allerdings bügele ich auch ohne Druck, sehr sachte, mit niedriger Temperatur, Dampf und zusätzlich einem Baumwolltuch zwischen Stoff und Bügeleisen. Das funktioniert bislang recht gut.

Nachdem ich den ganzen Vormittag damit verbracht habe,den Reverskragen zu nähen, bin ich nun in Feierlaune, denn das Ergebnis gefällt mir!

Noch nicht gebügelt, aber schon mal stolz an die Puppe gehängt - das ist er:



Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich zumeist nach Burdaschnitten arbeite. Ich bin mit der "Sprache" der Anleitungen vertraut. Doch die Anleitung zu diesem Kragen hätte gerne noch ein, zwei Sätzchen mehr enthalten können. Der Hinweis, dass man die Kragenteile nur bis zur Nahtzahl 6 zusammennähen darf, weil sonst die ganze Konstruktion des Revers nicht möglich ist, wäre schon schön gewesen.

Nahttaschen hat meine Jacke auch schon:



Und der rückwärtige Schlitz ist auch schön geworden, aber ich habe noch kein Foto davon.

Als nächstes werden die Ärmel eingesetzt und dann muss ich mich noch für passende Knöpfe entscheiden. Eventuell werde ich die Knopflöcher auch per Hand nähen, aber da bin ich noch unentschlossen: Ich habe das mal vor über 30 Jahren in der Handarbeits-AG meiner Schule gelernt und seither nie mehr gemacht, aber irgendwie gefällt mir der Gedanke, der Jacke ein paar Handstiche mehr zu gönnen.

Ich gebe offen zu, dass diese Jacke in Verbindung mit dem Samtstoff eines der schwierigsten Teile ist, die ich jemals genäht habe. Nähen am späten Abend vermeide ich - man braucht wirklich die volle Konzentration ;)

Jetzt werde ich mich noch ein Weilchen über den schönen Kragen freuen und dann gehts weiter.
Euch allen eine schöne Woche!
Friedalene



Mittwoch, 1. November 2017

MMM - Alltagskleidung

Kennt ihr das noch? Früher gab es Kleidung für jeden Tag und die Teile für besondere Anlässe. 

Ich mache da seit Jahren allerdings keinen wirklichen Unterschied mehr. Die Sachen, die ich für DIE Gelegenheit aufhob, hingen nämlich die meiste Zeit im Schrank. Irgendwann waren sie dann unmodern oder passten nicht mehr und wurden, obwohl kaum getragen, entsorgt. Schade drum.

Ich kaufe und nähe nur noch Kleidung, die ich wirklich tragen möchte. Ob im Alltag oder zu besonderen Anlässen. Ich finde, dass es die Kombination macht und welche Accessoires man dazu trägt. 

Außerdem ist mir auch im Alltag manchmal danach, mich etwas aufzubrezeln. Während an anderen Tagen mein Kuschelsweatshirt die erste Wahl ist.

Alltagskleidung hat also ganz viele Facetten für mich. 

Für den heutigen Motto-Memademittwoch habe ich euch einfach mal Bilder vom Wochenendoutfit gemacht. Jacke, Shirt, Schal, Hose und Tasche sind selbst genäht.




Mein Herbstmantel begleitet mich schon seit Jahren und macht mir einfach immer wieder gute Laune. Dazu meine neue Stretchhose, die ich gerne und oft trage.

Das Shirt (Schnittmuster Kaschi) kennt ihr auch schon - es war eine kleine Resteverwertung -  ebenso wie der Schal aus denselben Stoffresten. Ich finde die Kombination von Blau- und Beerentönen einfach zu schön.




Zum Schal: Ich hatte mir kurz zuvor ein Buch von Alabama Chanin gekauft und wollte die Technik mal ausprobieren.


Ich habe frei Hand drauf los gestickt, ein paar selbst gefilzte Kringel passten farblich auch noch zufällig. Das Kringel-Sticken hatte fast was Meditatives. Sehr entspannend!

Etwas Neues auszuprobieren liebe ich einfach am Handarbeiten: Einfach loslegen mit dem, was man gerade noch so da hat und die Lust am Experimentieren. Ob das Ergebnis dann perfekt wird oder nicht, ist dann manchmal gar nicht mehr wichtig.  Die Freude am Tun ist das, was zählt!


Die Tasche nach dem Schnitt von Hansedelli habe ich euch auch vor kurzem vorgestellt.

In meiner Kleidung möchte ich mich einfach wohlfühlen - im Alltag und zu besonderen Gelegenheiten. Das gelingt mir immer mehr in selbst genähten Stücken. Witzigerweise  ertappe ich mich beim Bummeln durch die Geschäfte immer öfter, dass ich gar keine Lust mehr habe, Konfektionsware zu kaufen, sondern bei Stücken, die mir gefallen, eher überlege,  mir "so was" selber zu nähen und schon mal nach dem nächsten Stoffgeschäft Ausschau halte oder im Geiste meine Stoffvorräte und Schnittmuster durchgehe. Kommt das vielleicht jemandem bekannt vor? 

Nun bin ich gespannt, was sich sonst noch so beim Memademittwoch an Alltagskleidung tummelt.

Viele Grüße und euch noch eine gute Woche!
Friedalene

Freitag, 27. Oktober 2017

Samt oder nicht Samt und ein Buchtipp

Samt gilt ja diesen Herbst/Winter als großes Trendthema. Ich konnte auf dem Stoffmarkt im Herbst letztes Jahr (!) an einem samtigen Stoff in einem wunderbaren Beerenton einfach nicht vorbei.
Da war ich wohl dem Trend ein kleines bisschen voraus;)

Ich behaupte jetzt mal, dass ich mich relativ wenig davon beeindrucken lasse, was gerade "in" ist oder nicht. Hauptsache, mir gefällt es, und ich habe Lust mit dem Material zu arbeiten. Aber natürlich freut es mich auch, wenn ich einen modischen Treffer lande :) 

Beim Stoffkauf gehe ich meistens intuitiv vor: Meist fällt mir die Farbe ins Auge oder die Struktur und dann muss sich der Stoff auch gut anfühlen. Was mich anspricht, darf mit.

Nähen möchte ich eine Jacke im Caban-Stil aus der Burda Style 09/2015 Modell 104.


Davon gibt es ja auch schon einige sehr schöne Beispiele im Netz.

Online gefunden habe ich dann noch ein wunderschönes Futter mit Paisleymuster.


Wie immer ist es schwierig auf den Bildern den Farbton richtig rüber zu bringen. Auf dem Bild oben ist er recht gut getroffen. Den schönen Glanz des Stoffes erkennt man aber besser auf diesem Bild:




Verkauft wurde mir dieses schönes Stöffchen als Samt. Ich bin mir aber mittlerweile nicht mehr sicher, ob das so richtig ist. Er ist nämlich recht kurzflorig und auch eher fest im Griff.

Und damit kommen wir zu meinem Buchtipp: "Textilien im Modedesign - Das Handbuch für die richtige Stoffwahl" von Gail Baugh, erschienen im Hauptverlag.

Wenn ich mir unsicher bin, was ich denn da vor mir habe, schmökere ich gerne mal in diesem Nachschlagewerk. 

Das Buch besteht aus 4 Teilen:
Teil 1 befasst sich mit der Nachhaltigkeit von Mode, Teil 2 erläutert die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Stoffe, Teil 3 beinhaltet ein sehr umfangreiches Lexikon der Stoffe, nennt typische Merkmale, Vorzüge und Nachteile und die handelsübliche Faserzusammensetzung, und Teil 4 ergänzt das Ganze dann noch durch Tabellen.

Ich bin eigentlich nicht so die Sachbuchleserin, aber dieses Buch hat es mir angetan, auch weil es sich durchaus kritisch mit Herstellungsmethoden von Stoffen auseinandersetzt und ich da doch die eine oder andere überraschende Erkenntnis gewonnen habe. Ich bin übrigens in keinster Weise mit dem Verlag verbandelt, ich mache keine Werbung auf meinem Blog gegen Geld, das Buch empfehle ich ausschließlich aus dem einfachen Grund, dass ich es richtig gut finde. Und vielleicht macht es ja einer von euch auch Freude?

Nachdem ich nochmal genauer nachgelesen habe, glaube ich, dass man mir keinen Samt, sondern entweder Velvet oder Velours verkauft hat. Da mir der Stoff aber gefällt, egal wie er heißt, und sich alle drei Materialien für mein Projekt Caban-Jacke eignen, fällt es nicht weiter ins Gewicht.

Zugeschnitten ist er schon, jetzt geht es ans Nahtlinien übertragen...

Euch allen ein schönes Wochenende!
Friedalene



Mittwoch, 18. Oktober 2017

MMM - Stretchhose und Shirt

Von Zeit zu Zeit wird bei mir der Kleiderschrank entrümpelt und danach war klar - neue Hosen müssen her!

Zum Glück lagerte im Stofflager noch ein beschichteter Hosenstoff mit ordentlichem Stretchanteil und den Schnitt - Burda 6658 - hatte ich mir auch schon vor einiger Zeit zugelegt.




Der Hosenschnitt wurde wie immer an meine Größe angepasst - sprich gekürzt - und an der rückwärtigen Passe nach oben zur rückwärtigen Mitte hin um 2 cm verlängert




Diesen Spielraum brauche ich, damit ich die Anpassungen (leichtes Hohlkreuz) gut hin bekomme und der Bund hinten nicht zu weit nach unten rutscht.

Zwischendurch beim Nähen dachte ich immer mal wieder, das wird nix. 

Wenn man wie ich alleine in der gehefteten Hose ohne Bund vor dem Spiegel rumturnt und versucht, sich die rückwärtige Passe und die seitlichen Beinnähte selbst abzustecken, während frau wie gesagt in der Hose drinsteckt, kann man schon mal die Zuversicht verlieren.

Aber - siehe da - mir gefällt das Ergebnis:



Der Stoff ist wirklich sehr stretchig und dürfte sich beim Tragen durchaus noch weiten, daher bin ich auch richtig auf Figur gegangen. Die Hose trägt sich trotzdem super bequem. Nichts drückt oder engt ein. Es fühlt sich eher wie eine Leggin an.

Die Teilungsnähte vorne oberhalb der Knie sind ein schönes Detail, ebenso wie die Knopfleiste.



Da der Stoff eher weich ist und ich Angst hatte, dass er mir mit der Zeit bei den Knöpfen ausreißen könnte, habe ich von innen Mini-Knöpfe gegengenäht:




Mit dem Sitz der Hose hinten - insbesondere im Bereich der Passe und am Bund bin ich dieses Mal richtig zufrieden.



Die Falten im Bereich der Kniekehlen, die man auf dem Bild noch sieht, werden sich meiner Einschätzung nach noch geben, wenn ich die Hose längere Zeit trage und der Stoff sich durch die Körperwärme und die Bewegung weitet.

Fehlte noch ein Oberteil: Es ist Modell 109 aus der aktuellen Burda Style 11/2017 geworden.




Schlicht, schön und mit diesem netten Bindeband-Detail.

Und es passt gut zur neuen Hose!








Ich bin also happy mit Hose und Shirt, mal sehn, was es sonst noch so beim Memademittwoch zu entdecken gibt.

Viele Grüße
Friedalene

Sonntag, 8. Oktober 2017

Pyjama für den Mann

Als meine Kinder noch klein waren, habe ich meine ersten Pyjamas genäht: Aus kuscheligem Flanellkaro in Größe 86, sozusagen im Partnerlook für meinen älteren Sohn und den gleichaltrigen Sohn meiner Freundin. Dann folgten Pyjamas für mich, meinen Bruder, meine Schwägerin... und dann war erst mal lange Jahre Pause, andere Projekte kamen.

Bis mein jüngerer Sohn Ende letzten Jahres meinte: Könntest du mir nicht mal so einen richtig kuscheligen Pyjama nähen? Das Resultat habe ich euch dann im Januar gezeigt. 



Meine Freundin sah den Pyjama ihres Patensohnes und bekam dann wie gewünscht auch einen zum Geburtstag. 



Kaum war dieser genäht, meldete auch mein Mann Bedarf an. Er musste sich nun am längsten gedulden, aber gestern war es soweit - der Pyjama für den Mann wurde rechtzeitig zum verregneten, kühlen Oktoberwochenende fertig.

Genäht habe ich nach Modell 134 aus der Burda Style 12/2010, aus der ich auch bereits die Angelweste meines Mannes genäht habe. Ich würde mir wirklich mehr schöne Schnittmuster für Männer wünschen.

Der Stoff ist ein schöner Flanellkaro in Braun-, Grau und Ockertönen von Alfatex. 
Irgendwie kommt es mir so vor, als ob man diese Stoffmuster und -qualität früher öfter im Herbst/Winter in den Stoffläden bekommen konnte. Mittlerweile finde ich Stoffe dieser Art kaum noch in meinen Stoffläden vor Ort, schade eigentlich.

Mein Mann hat sich auch netterweise bereit erklärt, sich im Pyjama von mir fotografieren zu lassen (und ich bin alles andere als ein Profifotograf).



Genäht habe ich in Größe 52, obwohl mein Mann bei der Konfektionsware eher 1 bis 2 Größen kleiner liegt. Aber wie wir wohl alle wissen, ist das so eine Sache mit den Größenangaben...

Ich habe vier Stunden für den Zuschnitt gebraucht, denn ich wollte, dass die Karos möglichst exakt passen. Da der Stoff innen angerauht ist, konnte ich die Stofflagen nicht gut aufeinander verschieben, daher habe ich in einfacher Stofflage, das heißt jedes Teil einzeln, zugeschnitten.

Für die Ärmel ist eine Blende vorgesehen. Bei Burda wird diese nur einfach zugeschnitten und gesäumt. Das hat mir nicht gefallen. Ich habe die Blende doppelt zugeschnitten und am inneren Blendenteil die Nahtzugaben zum Ärmel hin eingeschlagen und im Nahtschatten angenäht. So sieht das von außen aus...


und so von innen...

 

Auch bei der Ärmelnaht passen die Karos gut aufeinander.



Die Brusttasche wird in schrägem Fadenverlauf zugeschnitten und bekommt einen separaten Besatz in geradem Fadenverlauf:

Da mein Pyjama im Gegensatz zum Original im Burda-Heft ohne Paspelband genäht wurde, habe ich die Tasche ein bisschen anders genäht, als im Heft vorgesehen.


Der Besatz wurde an die obere Taschenkante genäht.
Dann der Besatz nach außen umgelegt (Stoff liegt rechts auf rechts) und die äußeren Kanten abgesteppt, die oberen Ecken abgeschnitten. 



Nun den Besatz nach innen wenden und Besatz und alle Kanten bügeln, dabei die unteren, inneren Ecken nach innen einschlagen.



 Aufstecken und aufnähen.



Außerdem bekam die Tasche von mir noch einen kleinen Lederpatch. 
Das gleiche Leder habe ich auch zum Abschluss des Durchzugbandes an der Pyjamahose verwendet.


Die Hose hat selbstverständlich den klassischen Hosenschlitz mit einem kleinen Knopf innen.


Die Pyjamahose hat etwas Überlänge, was aber auf Wunsch meines Mannes nicht mehr geändert wurde: Wenn man so auf der Couch liegt, kann das ganz angenehm sein und wenn die Länge doch mal stört, ist sie schnell umgekrempelt. 






Das Pyjama-Nähen macht einfach immer wieder Spaß! 

Nun wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag und morgen einen guten Start in die neue Woche!
Viele Grüße
Friedalene