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Sonntag, 24. Januar 2016

12 Letters of handmade fashion - W wie Wintermantel

12 Letters of handmade fashion - eine tolle Aktion, die uns durchs Jahr begleiten wird. 

Los geht es im Januar bei Selmin von tweedandgreet mit dem Buchstaben W!
Eigentlich doch genau der richtige Buchstabe für den Wintermonat Januar - W wie Winter, Wolle, Wärme, ... das passt doch.

Passend zum Thema gibt es bei mir einen Wintermantel. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich es rechtzeitig geschafft habe. 


Für den Fall, dass es nicht geklappt hätte - dann hätte ich euch mein neues Wasserfallshirt genauer vorgestellt, das ihr auf den Fotos auch schon mal sehen könnt.

Aber heute gehts erst mal um den Wintermantel - der mich sehr, sehr glücklich macht: 

 Er ist mollig warm...

... kuschelig...

 
... genau meine Lieblingslänge und ist gut zu kombinieren - ich möchte ihn eigentlich gar nicht mehr ausziehen.

Der Schnitt ist von Burda Style: Nr. 6987, Modell A. Der Stoff ist ein Original-Burda-Style-Stoff. Wer will, kann hier nochmals dazu nachlesen.
Wie schon in meinem Post zum Zwischenstand gezeigt, habe ich statt der aufgesetzten Taschen Nahttaschen genäht. 

Mein Kragen ist auch nicht aus Kunstleder, sondern aus dem kuscheligen Mantelstoff genäht.

Wichtig war mir der exakte Verlauf des Musters.

Statt Knopflöchern habe ich einen Schlingenverschluss genäht: Das hatte bei meinem Kleid zum Weihnachtskleid-Sew-Along 2015 so viel Spaß gemacht.





Eine der Schlingen wurde außerdem zum Aufhänger:


Die Knöpfe zum Mantel habe ich in meiner Knöpfesammlung gefunden.


Sie sind noch aus dem Fundus meiner Oma.

Alle Teile sind mit dünner Einlage bebügelt. In den Anleitungen ist oft nur vorgesehen, die Vorderteile und Belege mit stabilisierender Einlage zu versehen. Ich habe die Vorder- und Rückenteile, die Belege und dieses Mal auch die Ärmel mit Einlage versehen: Der Stoff ist schön weich und knuffig, ich wollte aber, dass er auch auf Dauer die Form behält. Im Stoffgeschäft habe ich Einlage zum Aufbügeln in Schneiderqualität erhalten. Die fällt weich und fließend, gibt aber dennoch die nötige Stabilität.
Ausgespart habe ich den Bereich der Abnäher in den Vorderteilen: Der Stoff hat ordentlich Volumen. Nach dem Nähen und Bügeln liegt der Stoff im Bereich der Abnäher dreilagig, dem wollte ich nicht noch die Einlage hinzufügen - deshalb die Aussparung.

Das Futter ist ein etwas dickerer Acetatfutterstoff in schlichtem Schwarz.


Es gab Einiges von Hand zu Nähen: Ich habe relativ viele Nähte nicht nur gesteckt, sondern vor dem Nähen auch geheftet, die Nahtlinien habe ich durchgeschlagen - Fotos findet ihr hierzu im Post zum Zwischenstand, das Futter wurde teilweise von Hand eingenäht...

Ich mag das Nähen von Hand eigentlich sehr gerne: Nähen bedeutet für mich auch immer, dass ich mir Zeit für mein liebstes Hobby nehme. Da wird der Alltag entschleunigt, eine Tasse Tee oder Kaffee steht neben der Nähmaschine, das neueste Hörbuch läuft nebenher, man hat das neueste Nähprojekt in der Hand ... so hat das Nähen (auch von Hand) einfach etwas sehr Entspannendes für mich; )

Ich hoffe, euch gefällt mein Beitrag zum Januar - Letter of handmade fashion.
Ich wünsche euch allen eine schöne, kreative Woche!

Viele Grüße
Friedalene

Donnerstag, 21. Januar 2016

12 letters of handmade fashion - Zwischenstand W wie Wintermantel

So langsam bin ich vorsichtig optimistisch, dass ich es schaffen könnte, den Wintermantel noch rechtzeitig im Januar fertig zu bekommen, passend zum Buchstaben W.

Das ist momentan der Zwischenstand:



Vorder- und Rückenteil sind aneinander genäht, der Beleg vorbereitet. 

Vorder- und Rückenteil, aber auch die Ärmel, habe ich mit dünner Auflage bebügelt, um den weichen Stoff formbeständig zu erhalten.

Zeitaufwändig ist es bei so einem Stoff, die Nahtlinien alle von Hand durchzuschlagen. Für diejenigen, die das noch nicht kennen, habe ich die Vorgehensweise bei den Abnähern mal fotografiert:


Der Stoff liegt doppelt. Zuerst habe ich entlang der unteren Abnäherlinie das Schnittmuster eingeschnitten, den Abnäher zur Seite geklappt. Dann wird von Hand in Schlaufen entlang der Abnäherlinie genäht - und zwar durch beide Stofflagen. 


Schnittmuster entfernen und beide Stofflagen vorsichtig auseinanderziehen. Die Fäden zwischen den Stofflagen durchschneiden.


 Auf beiden Schnittmusterteilen sieht man nun jeweils die durch die Fäden markierte Nahtlinie. Ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären.













Die aufgesetzten Taschen habe ich durch Nahttaschen ersetzt. Den Taschenbeutel habe ich dazu aus einem anderen Schnitt übernommen. Für die Taschenbeutel konnte ich auch noch mein Restchen Paisleyfutterstoff (den finde ich so schön!) verwenden.


Ich habe mir viel Mühe gegeben, einen exakten Streifenverlauf hinzubekommen - auch seitlich über die Tascheneingriffe hinweg.


Statt Knopflöchern werden ich einen Schlingenverschluss machen, dazu sind die Schlingen schon genäht und zumindest schon mal an die richtige Stelle gesteckt. Mir gefällt die Idee, dass der Knopfverschluss durch diese Lösung seitlich versetzt verläuft - ähnlich wie auch schon bei meiner schwarz-goldenen Jacke.
Die Ärmel und der Kragen sind genäht (auf dem Bild aber nur mal an die Puppe gesteckt).

Der Plan für morgen sieht vor, Ärmel, Kragen und Beleg anzunähen.
Samstag sollte das Futter zugeschnitten und genäht werden und wenn das alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann könnte der Mantel am Sonntag fertig werden.

Also, drückt mir die Daumen, dass es klappt.
Viele Grüße
Friedalene


Samstag, 16. Januar 2016

Doch noch ein Wintermantel

Es schneit, es ist kalt - was liegt da näher, als doch noch einen neuen Wintermantel zu nähen?
Zumal mein Hosen-Projekt etwas ins Stocken geraten ist: Der Jeansstoff wurde noch vor Jahresende bestellt, aber die Lieferung lässt immer noch auf sich warten.

Zufällig ist mir im Stoffgeschäft vor Ort vor zwei Wochen ein wunderbar flauschiger grau-schwarzer Wollstoff in die Hände gefallen.




Ein Original Burda Style - Stoff, der für den Hüllenmantel der Oktober-Ausgabe 2015 verwendet wurde. Mein Glück: Es waren nur noch knapp über 2 Meter auf der Rolle, daher überließ mir der Händler den Stoff als preiswerteren Coupon und es gab Prozente auf Winterware. So kam ich zu einem sehr erfreulichen Preis an einen traumhaften Stoff.

Nun würde ich in so einem Hüllenmantel mit knapp 1,63 m eher aussehen wie der kleine Hobbit, daher habe ich mich für einen anderen Schnitt entschieden:



Allerdings ohne die seltsam großen Taschen aus Kunstleder. Stattdessen habe ich vor, Nahttaschen zu nähen. Passende Knöpfe habe ich auch in meiner Sammlung gefunden:


Allerdings werde ich vermutlich ein bisschen schummeln und Druckknöpfe verwenden und die Knöpfe nur als Zierde aufnähen. Der Stoff ist eher locker gewebt, so dass ich Paspelknopflöcher nähen müsste, was ich noch nie gemacht habe und (das ist der eigentliche Grund, der für mich momentan dagegen spricht) das mehr Zeit kosten würde. Oder - und die Idee gefällt mir gerade auch ganz gut - ich nähe einen Schlingenverschluss wie für das Weihnachtskleid.

Den Nachmittag habe ich mit Zuschneiden verbracht. Der Stoff ist in sich gestreift. Wenn man aus etwas Entfernung drauf schaut, gut zu erkennen.



Wenn man aber nahe dran ist, verschwimmen die Verläufe regelrecht vor Augen durch die Flauschigkeit des Stoffes. Daher hoffe ich, dass ich es möglichst exakt hinbekommen habe.

Erste Änderungen habe ich auch vorgenommen: Der Schnitt sieht waagrechte Teilungsnähte in Vorder- und Rückenteil vor. Die lasse ich weg, weil Sie bei meinem Stoff nicht zur Geltung kommen würden.


Nun beginnt ja Wintermantel mit W. Also wäre das ein ideales Projekt für die "12 letters of handmade fashion". Wer noch nichts davon gehört hat, sollte dringend mal bei Sandra von Rehgeschwister vorbeischauen oder bei Selmin von tweed and greet, die als ersten "letter" des Jahres eben das W gezogen hat.

Mal sehen, vielleicht klappt es und wenn nicht, müsst ihr euch mit etwas anderem überraschen lassen... ; )

Viele Grüße
Friedalene 

Mittwoch, 13. Januar 2016

MMM - Lieblingskleidung 2015

Der Memademittwoch startet gleich mit einem schönen Thema ins neue Näh-Jahr - Lieblingskleidung 2015!

Die Gelegenheit euch eines meiner absoluten Lieblingsstücke zu zeigen - die Schluppenbluse!



Sie ist meine Geheimwaffe für viele Gelegenheiten - berufliche wie private Termine. Sie lässt sich sowohl zur feinen Marlene-Hose wie auch zur sportlichen Jeans oder zum Rock kombinieren.




Der Schnitt ist aus einer älteren Burda Moden, die ich leider gerade nicht gefunden habe. Geändert habe ich die Schluppe - meine ist schmäler als das Original. 

Der Stoff ist ein Polyester, weiß mit unregelmäßigen schwarzen Punkten, von der Wollweberei Nietzel mit dem Vorteil, dass man die Bluse nach dem Waschen und Trocknen eigentlich nie zu Bügeln braucht. Obwohl reines Synthetik trägt sich der Stoff sehr angenehm.

Meine Schwierigkeit beim Nähen: Selbst die feinste Nadel hatte Probleme, es zuppelte und beim Nähen wurden Stiche ausgelassen - keine Freude. Die Lösung war der Einsatz einer Microfaser-Nadel. Damit ließ sich der Stoff dann ohne Probleme nähen.


Ich würde sagen, diese Bluse ist eines der meistgetragenen Stücke in meinem Kleiderschrank.

Nun, freue ich mich wieder auf eure Beiträge beim Memademittwoch und natürlich wie immer über euer Feedback.

Herzliche Grüße
Friedalene

Dienstag, 5. Januar 2016

Das Hosenprojekt 2016

2016 steht für mich im Zeichen der selbst genähten Hose!

Und nachdem der erste Versuch ja nicht von Erfolg gekrönt war (aber zumindest schnitttechnisch schon einige Erkenntnisse brachte), habe ich mir nochmals eingehend Gedanken gemacht, was für Hosen ich eigentlich gerne trage:

Es sind definitiv Hosen mit einer niedrigen Leibhöhe, d.h. low waist, Bund eher Richtung Hüfte. Ich mag gerne Hosen mit gerade geschnittenem Bein oder einem leichten Bootcut, aber auch mal Hosen mit enger geschnittenem Bein. 

Was gar nicht geht, sind Chinos - darin sehe ich unmöglich aus. In Bundfaltenhosen fühle ich mich meist ebenfalls nicht wohl. 

Ich mag Jeanshosen, Stoffhosen, uni oder auch gemustert. 

Ich trage gerne schöne Gürtel, also wären Gürtelschlaufen auch ganz nett. 
Der Reißverschluss muss entweder in der Seitennaht oder als "richtiger" verdeckter Reißverschluss vorne sitzen. Was ich nicht mag, sind sichtbar eingenähte Reißverschlüsse vorne in der Mitte (das betont eine Körperpartie, die das bei mir bestimmt nicht nötig hat ;)  

Ich brauche Hosen für berufliche Anlässe, aber auch für die Freizeit.

Nachdem ich zu 99% nach Burda-Schnitten nähe, möchte ich mich erst mal an diesen Schnitten ausprobieren - einfach weil ich hier mit Schnitt, Größen und Anleitungen am meisten Erfahrung habe. Heute Nachmittag habe ich in meinem nicht gerade kleinen Burda-Hefte-Fundus gesucht und bin auch fündig geworden. Und hier kommt sie nun - die Top 8 meiner Hosenschnitte:

Zunächst einmal zwei klassische Jeanshosenschnitte




Links für elastische Hosenstoffe Modell 115, Burda Style 3/2014,
rechts seht ihr Modell 120, Burda Style 4/2010 für Hosenstoffe mit etwas Stand.











Dann hätten wir noch die Bootcut-Varianten

Modell 113, Burda Style 9/2009 für Hosenstoffe mit etwas Stand

Hüfthose Modell 104, Burda Style 4/2011 für leichte Hosenstoffe mit etwas Stand
















Auch sehr schön finde ich folgende Hüfthose im Stil einer klassischen Männerhose, Modell 115, Burda Moden 09/1999

Und last but not least habe ich noch die schmale Hosenvariante im Programm. Das Schöne an dem nachfolgenden Schnitt - und das macht ihn insbesondere für mein Hosenprojekt interessant - er kommt gleich in drei Varianten daher und ließe sich aus meiner Sicht sicherlich auch noch mit einem Bund ergänzen, aber schaut selbst:




Modelle 104, 105 und 106 aus der Burda Style 3/2013. Auch laut Stoffempfehlung sind es vielseitige Modelle: Baumwolle mit oder ohne Elastan, Leder oder Lederimitat.

Ich tendiere derzeit sehr zur Hüfthose Modell 104, Burda Style 4/2011: eine übersichtliche Anzahl von Schnittteilen, definitiv nicht zu hoch geschnitten. Da ich erst mal lernen möchte, wie ich den Hosenschnitt möglichst perfekt an meine Körperlinie anpassen kann, möchte ich mich zunächst nicht mit (eigentlich schönen) Details wie Tascheneingriffen, Formbund oder Hüftpasse beschäftigen.


Und was ist sonst noch für 2016 im Nähzimmer geplant?
Mein Poncho wartet noch auf Fertigstellung, nachdem ich ihn bereits besser an meine Proportionen angepasst habe. 

Dann brauche ich noch schöne Oberteile zum Kombinieren - insbesondere Blusen - und dafür habe ich auch schon ein paar sehr schöne Stoffe hier liegen.

Und dann bin ich seit heute stolze Besitzerin eines wunderbar flauschigen grau-schwarzen Wollstoffes, der unbedingt mit mir nach Hause wollte, um mein nächster Wintermantel zu werden.

Eigentlich sollte auch noch der Trenchcoat aus Tweed mit Lederpaspeln genäht werden und mein Mann wartet schon seit langem auf seine Jeanspatchworkdecke, nachdem die beiden Söhne schon beide eine bekommen haben.

Tja, alles wird wohl nicht klappen - schließlich habe ich auch noch zwei Kinder, Mann, Kater und Haus und arbeite fast Vollzeit, aaaaber: auch das Planen der Nähprojekte an sich macht ja schon unglaublich Spaß und ich werde übers Jahr bestimmt noch einige Male neu oder umplanen und.... ich werde es genießen! Was haben wir doch für ein tolles Hobby ; )

Herzliche Grüße
Friedalene


Sonntag, 3. Januar 2016

Jeanshose - Ende des Versuchs Nr. 1

Vielen Dank zu allererst für eure Hinweise zu den Anpassungen - sie waren sehr hilfreich! 
Die Jeanshose wäre so gut wie fertig (die Hosensäume sind bislang nur umgesteckt).

Der Schnitt ist wie bereits im letzten Post gezeigt aus der Fashion Style (Knip) 10/2015, Modell 3. Ausgewählt hatte ich ihn aus zwei Gründen:
- ich mochte die leichten Schlaghosen
- ich wollte eine Hose mit etwas tieferer Leibhöhe und in der Anleitung heißt es "Sitzhöhe -2 cm". Daraus habe ich geschlossen, dass ich hier den richtigen Schnitt vor mir hätte, zumal auch die Zeichnung aus meiner Sicht eine Hose zeigt, die eher tief geschnitten ist.





Ist nun daraus eine tragbare Hose geworden? Für mich leider nicht, es sei denn, ich würde in der Hose niemals sitzen. Aber seht erstmal selbst:


Meine Änderungen:
Vor dem Zuschneiden habe ich die Beinlänge des Schnittes gekürzt. Nahtzeichen gibt es bei Fashion Style/Knip nur spärlich. Ich habe bei den Änderungen eine Kaufjeans zum Vergleich herangezogen, das hat ganz gut geklappt.

An den Seiten habe ich nach der ersten Anprobe ein winziges Stück mehr Weite gegeben - allerdings wirklich nur minimal, da der Jeans recht stretchig ist und sich sicherlich noch dehnt. 
Richtung Taille habe ich an der hinteren Mittelnaht etwa 4 cm Stoff weggenommen.
An der hinteren Schnittnaht habe ich außerdem die Rundung vertieft.  

Hier noch ein kleiner Hinweis: Fashion Style/Knip sieht laut Anleitung an den Rundungen nur 1cm Nahtzugabe vor - daran sollte man sich nicht halten, denn sonst hat man definitiv zu wenig Stoff, um notwendige Änderungen durchzuführen.

Die Gürtelschlaufen habe ich zweimal zugeschnitten und genäht: Die Anleitung führt diese unter "vermaßte Schnittteile" auf. "Vermaßt" lese ich immer so, dass in den Maßen alles enthalten ist, also keine weitere Nahtzugabe erforderlich. Aufgepasst - das ist hier nicht so; hält man sich an die angegebenen Maße, bekommt man sehr, sehr schmale Gürtelschlaufen. Seltsamerweise hat aber der vermaßte Untertrittstreifen für den Reißverschluß gepasst. Mein Tipp - im Zweifel lieber nochmals nachmessen.


Nach wie vor habe ich noch einen Katzenbart vorne und auch Falten hinten - beides gibt es aber auch bei Kaufhosen, also würde mich das bei meiner ersten selbstgenähten Jeans nicht übermäßig stören, zumal abzuwarten wäre, wie sich der Stoff bei längerem Tragen verhält.

Bei den Bildern von hinten und der Seite sieht man nach wie vor deutlich, dass der Stoff ab Oberschenkel nach innen/vorne und im Bereich Knie nach außen/vorne zieht - hier stimmt der Fadenverlauf nicht bzw. die Hose ist nicht optimal an meine Körperform angepasst. Aber auch darüber könnte ich bei der "ersten Jeans" nochmal großzügig hinwegsehen - auch das gibt es meiner Erfahrung nach bei Kaufjeans.

Mein NoGo ist aber der Verlauf des Bundes: Die Hose ist entgegen meinen Erwartungen recht hoch geschnitten. Der Bund läuft über den Bauchnabel. Das ist ein Hosenschnitt, der in der Umkleidekabine immer sofort aussortiert wird, weil ich das beim Tragen als unangenehm empfinde. Bei dieser Fashion-Style-Hose ist es aber ein richtiges Problem. Denn wenn ich mich hinsetze, schiebt sich der Bund nach oben/innen und drückt auf den Magen. Am rückwärtigen Bund merkt man zeitgleich, was mit dem Hinweis "Sitzhöhe -2 cm" gemeint war - der Bund rutscht nämlich deutlich nach unten. 

Der Bund ist nicht einfach ein gerader Streifen, sondern ein Formbund. Das heißt, ich müsste ihn abtrennen, die Ansatzlinie vorne vertiefen (was Auswirkungen auf den Tascheneingriff und den Reißverschluß hätte) und dann den Bund neu konstruieren. Ich muss zugeben, darauf habe ich keine Lust, weil ich in der Summe finde, dass die Hose soviel Aufwand mit all den Passformmängeln für mich nicht lohnt.
 
Dass der Schnitt einfach nicht meiner ist, zeigte sich auch in der Reaktion meiner Söhne: "Mama, in der Hose siehst du irgendwie dicker aus", meinte mein Jüngster, und mein Großer erklärte im Vorbeigehen "Diese Hose macht dich 20 Jahre älter". Tja, was soll ich sagen - ich finde die beiden haben Recht ; )

Mein Fazit:
Das ist leider kein Hosenschnitt für mich, aber ich habe schon einiges über das Anpassen von Hosen gelernt und das ist ja ein Wert für sich:)
Da gerade überall Stoffe reduziert werden, habe ich vorgesorgt und einen kleinen Vorrat an Jeans und ähnlichem angeschafft, um übers Jahr die nächsten Hosen-Nähversuche zu starten.

Für alle, die wie ich das Hosennähen auf ihrer ToDo-Liste fürs neue Jahr haben, wäre mein Tipp vor allem - Gebt genug Nahtzugabe! Die braucht man dringend, um genügend Spielraum beim Ändern zu haben. 

Und falls jemand den ultimativen Jeansschnitt kennt - ich freue mich wie immer über jeden Hinweis!

Jetzt wünsche ich euch und euren Lieben ein schönes, entspanntes Jahr 2016 mit genügend Zeit und Ruhe, um eure kreativen Ideen umzusetzen!

Herzlich
Friedalene