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Sonntag, 28. Februar 2016

Wilder Wein, Schneeglöckchen und ein Gespinst in Arbeit

Der Februar war definitiv nicht mein Monat - ich hatte den Winterblues dank Erkältung und Migräne und entsprechend wenig kreativ war ich unterwegs. Aber langsam kommt die Energie wieder und der Wunsch, den Frühling in die Wohnung und die Garderobe einziehen zu lassen.

Daher bin ich gestern los und habe wilden Wein geschnitten und einen Kranz gewunden:




Anfang der Woche ist bei uns Markt und da werde ich noch Tulpen mit Zwiebeln holen und den Kranz damit ergänzen. Das Ei in der Mitte habe ich mal vor ein paar Jahren getöpfert.


Und dann habe ich noch in einer kleinen Seitenstraße meiner Stadt ein neues, kleines aber feines Wollgeschäft entdeckt und mich direkt in ein wunderbares Garn verliebt: Ein Mohair-Seide-Gemisch (Kit-Seta von Schulana), so dünn, wie ich es noch nie verstrickt habe. 





Ich verwende Nadeln Nr. 4,5 und heraus kommt ein federleichtes, gespinnstartiges Gewebe, das mir einfach wunderbar gefällt.


Nebenbei plane ich schon mal Ostergeschenke, die Taschen dafür sind auch schon genäht




und neue Kissen für die Couch, die nächste Woche auch noch kommt. Dafür will ich meine freihandgenähten Schneeglöckchen verwenden:




Ich habe auf altem Leintuch genäht. Man "malt" bei dieser Technik praktisch mit der Nähmaschine, ohne Füsschen. Entdeckt habe ich diese Technik im Buch "Das etwas andere Nähbuch" von Poppy Treffry aus dem Topp-Verlag (ich habe die ältere Ausgabe und habe euch, wer mal reinschauen will, den Link hinterlegt). Ich habe so auch schon eine Tasche mit Applikationen genäht, die zeige ich euch ein anderes Mal.

Nun wünsche ich euch noch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die Woche!
Friedalene


 

Mittwoch, 24. Februar 2016

Jersey und Jeans

Zum heutigen Memademittwoch zeige ich euch mein Punta de Roma-Kleid. 
Punta de Roma (es gibt wohl auch die Schreibweise Punto di Roma - wer genau weiß, was nun richtig ist, darf gerne einen Kommentar hinterlassen) ist ein Jersey-Doppelgewebe.




Und da haben wir auch das J für die 12-Letters-of-handmade-fashion im Februar: J wie Jersey-Kleid! Zur Sicherheit zeige ich euch das Kleid auch noch in Kombination mit meinem Jeansmantel, den ihr ja schon kennt, und der - wie ich finde - einfach gut dazu passt.



Das Kleid ist aus der Burda Style 09/2012, Modell 109 in Größe 40. Einmal kombiniert mit meinen blickdichten brombeerfarbenen Strümpfen und sportlicheren Pumps ...


oder klassisch mit schwarzen Strümpfen und etwas eleganteren Pumps...


 oder in Kombination mit dem Mantel...







Ich bin immer wieder im Zweifel, ob bei diesem Kleid der Brustpunkt etwas zu tief sitzt und die Schultern eine Idee zu weit sind oder ob das einfach so gehört bei diesem Schnitt.
Egal, ich trage das Kleid sehr gerne.

Vielleicht hat jemand mitbekommen, dass ich eigentlich eine Jeanshose für die 12-Letters-of-handmade-fashion angekündigt hatte - das hat leider nicht geklappt:
Der bestellte Jeansstoff hatte Fehler und musste zurückgeschickt werden, so dass aus der Jeans nun eine Stoffhose wird - und damit war - schwups - das J weg.  
Wie gut, dass ich noch eine Alternative im Schrank hatte:)

Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare.
Viele Grüße
Friedalene


Donnerstag, 18. Februar 2016

Weidenkätzle

Weidenkätzle sind doch wunderbare Frühlingsboten



Meine persönliche Version, die mich immer durch die Wintermonate in den Frühling begleitet, sieht so aus:



Das Stickmuster stammt aus einem der Acufactum-Bücher. Gestickt habe ich auf feinem, naturfarbenem Leinen. Das weiße Leinen ist der Rest eines alten Leintuches. 




Kreuzstich verbindet man ja oft mit eher altbackenen Stickereien. Dabei gibt es mittlerweile eine Menge schöner Anleitungen für wunderbare Deko. Ich habe eine Zeit lang recht viel auf Leinen gestickt, vieles davon habe ich auch verschenkt. 
Nun habe ich mir überlegt, dass ich euch von Zeit zu Zeit auch mal das eine oder andere gestickte Schätzchen zeigen möchte. Vielleicht habt ihr ja Freude daran?

Das Weidenkätzle-Herz schmückt bei uns Wand oder Tür. Über das Weidenkätzle gibt es übrigens ein wunderbares Gedicht von Christian Morgenstern...


Das Weidenkätzchen
Kätzchen ihr der Weide,

wie aus grüner Seide,
wie aus grauem Samt!
Oh, ihr Silberkätzchen,
sagt mir doch
ihr Schätzchen,
sagt, woher ihr stammt!


Wollens gern dir sagen:

wir sind ausgeschlagen
aus dem Weidenbaum,
haben winterüber
drin geschlafen, Lieber,
in tieftiefem Traum.


In dem dürren Baume,

in tieftiefem Traume
habt geschlafen ihr?
in dem Holz, dem harten,
war, ihr weichen, zarten,
euer Nachtquartier?


Musst dich recht besinnen;

was da träumte drinnen,
waren wir noch nicht,
wie wir jetzt im Kleide
blühn von Samt und Seide
hell im Sonnenlicht.
Nur als wie Gedanken

lagen wir im schlanken
grauen Baumgeäst;
unsichtbare Geister,
die der Weltbaumeister
dort verweilen lässt.


Kätzchen ihr der Weide,

wie aus grauer Seide,
wie aus grauem Samt!
Oh, ihr Silberkätzchen,
ja, nun weiß,
ihr Schätzchen,
ich, woher ihr stammt.


Christian Morgenstern

(1871-1914)


Viele Grüße
Friedalene

Montag, 15. Februar 2016

Frühlingshase

Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber ich brauche so langsam dringend eine Dosis Frühling! Das mag daran liegen, dass ich seit einer Woche erkältet und entsprechend schlapp bin, vielleicht ist es auch einfach das graue, nass-kalte Wetter.

Aber wenigstens in der Wohnung kann es schon ein bisschen Frühling werden...


Der Hase ist aus einem der Tilda-Bücher. Ich habe ihn aus Stoffresten (Leinen und Baumwolle) genäht. Das Herz habe ich vor Jahren mal getöpfert.

Ich nähe eigentlich selten solche "Kleinigkeiten". Meist habe ich mehr Lust darauf, Kleidung zu nähen. Aber ab und zu darfs dann eben doch mal ein Frühlingshase sein.

Nun wünsche ich allen Viren-geplagten Schnupfennasen gute Besserung und euch allen eine gute Woche!

Friedalene


Mittwoch, 10. Februar 2016

Babuschka-Vintage-Bluse

Da ich im Moment sehr mit meinem Hosenprojekt beschäftigt bin, zeige ich euch heute beim Memademittwoch kein frisch genähtes Teil, sondern eines, dass ich mir schon längere Zeit Freude bereitet:

Meine Babuschka-Vintage-Bluse:



Die Bluse habe ich vor längerem genäht, den Schnitt habe ich leider nicht mehr. Ich glaube, er war aus einer Sabrina (?)

Auf dem Detail-Foto könnt ihr die Babuschkas hoffentlich gut erkennen. Die Bluse hat eine Passe mit angedeuteter Mini-Knopfleiste und in der vorderen Mitte ein paar kleine Falten,die für eine angenehme Weite sorgen, die Ärmel haben Ärmelschlitze und schmale Manschetten.


Vielleicht fragt sich jetzt die eine oder andere - warum eigentlich Vintage? - Es ist der Stoff! Der ist nämlich ein richtig altes Schätzchen. Ich habe ihn von meiner Schwägerin geschenkt bekommen. Gefunden hat sie ihn im Nachlass ihrer Oma als diese mit über 80 Jahren starb. Als diese jünger war, hat sie viel genäht und dieser schöne Baumwollstoff - der sich übrigens ganz wunderbar trägt - fand sich noch in einem alten Koffer. 

Ist es nicht schön, wie manchmal Stoffe, Knöpfe oder sonstiges, was uns Näherinnen das Herz aufgehen lässt, den Weg zu uns findet? 

Die Knöpfchen sind übrigens noch von meiner eigenen Oma.

Mir gefällt der Gedanke, dass die beiden Omas Spaß daran hätten, wenn sie wüssten, dass diese Dinge noch Verwendung finden und anderen Freude bereiten.


Viele Grüße und noch eine schöne Woche!
Friedalene

Donnerstag, 4. Februar 2016

Erfahrungsbericht Nähmaschine Pfaff Tiptronic 2030

Mit einem kleinen Umweg über den wunderbaren Blog von Küstensocke, bei dem ich regelmäßig vorbei schaue, habe ich die tolle Aktion "Meine Nähmaschine - Sammlung unabhängiger Erfahrungsberichte" bei Marja Katz entdeckt. Und da ich festgestellt habe, dass mein Modell in der Sammlung noch fehlt, beteilige ich mich doch gerne an der Aktion. 

Anschaffung und Folgekosten

  • Welches Modell hast Du, welchen Preis hatte Deine Nähmaschine und wann hast Du sie gekauft?
Ich habe eine Pfaff 2030, gekauft 2002 für 1099,-- Euro.





  • Findest Du das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen?
Absolut.


  • Welche Eigenschaften waren für Dich ausschlaggebend für die Kaufentscheidung?
Ich wollte eine Pfaff. Ich hatte zuvor jahrelang auf einer mechanischen Pfaff genäht und bin dann auf eine höherwertige Bernina Virtuosa 150 QE umgestiegen, weil ich gerne Funktionen wie automatische Knopflöcher u.ä. wollte. Leider hatte ich mit der Bernina kein Glück (viele, viele Macken und Reparaturen), so dass ich sie schon nach ca. 2 Jahren für die Pfaff 2030 in Zahlung gab.


  • Wieviel Zubehör wird mitgeliefert und wie teuer ist ein eventuelles Nachrüsten von Zubehör, z.B. Nähfüßchen?
Mit dabei sind verschiedene Nähfüße:
Standard-Nähfuß, zwei Zierstichfüße, Blindstich- und Overlockfuß, Reißverschluß- und Kantenfuß, Knopflochfuß, Stopffuß, Säumer

Außerdem noch:
Führungslineal, Knopflochmeßschiene, Lampen- und Stichplattenwechsler, zweiter Garnrollenhalter, Trennmesser, Pinsel, Öl und eine stabile Kofferhaube.


Zu den Preisen für nachrüstbares Zubehör kann ich leider nichts sagen - ich hatte bisher keinen Bedarf und somit auch noch nichts gekauft.



  • Wieviel Zubehör gibt es insgesamt für Deine Nähmaschine, welches davon hast Du und welches davon nutzt Du am meisten? Welches möchtest Du unbedingt noch anschaffen?
In der Anleitung zur Maschine ist auf einer DinA4-Seite jede Menge Zubehör aufgelistet, das man noch zusätzlich kaufen könnte. Dazu bestand bei mir kein Anlass. Das einzige, was ich noch zusätzlich habe - aber das ist nicht speziell von der Fa. Pfaff - ist das Füßchen für Nahtreißverschlüsse.

Regelmäßig benutze ich den Standardnähfuß. Außerdem oft in Gebrauch: der Zierstichfuß (anstatt des Knopflochfußes - ein Tipp meines Nähmaschinenmonteurs), die Knopflochmeßschiene und den Reißverschuß-/Kantenfuß. Je nach Projekt kommt dann auch noch das Füßchen für die Nahtreißverschlüsse zum Einsatz.


  • War Deine Nähmaschine schon einmal kaputt? Kannst Du eine Aussage darüber machen, ob die Reparatur- oder Wartungskosten hoch sind (z.B. aufgrund aufwendiger Elektronik)?
Nein - ich habe die Maschine 2002 gekauft. Letztes Jahr habe ich sie zum ersten Mal zur Wartung gebracht, weil sie mir lauter erschien/beim Nähen "hämmerte" (falls ihr versteht, was ich meine). Sie wurde gründlich gereinigt (ein paar Fädchen hatten sich um Teile gewickelt, wo sie nix zu suchen hatten), seither läuft sie wieder wunderbar. Gekostet hat mich das Ganze keine 70 Euro.


  • Wo würdest Du Dein Modell einordnen (Holzklasse, Mittelklasse, Luxusklasse) und für wen würdest Du es empfehlen (Anfänger, Fortgeschrittene, Profi)
Nun ist meine Maschine ja schon etwas älter und es gibt sicherlich schon viele technisch weiter entwickelte Nähmaschinen, dennoch würde ich sie eher zur Luxusklasse zählen. 
Grundsätzlich glaube ich, dass sie für Anfänger wie für Fortgeschrittene gut geeignet ist. Allerdings kann es einen als Anfänger vielleicht auch eher verwirren, wenn so viel Schnickschnack (Stiche, Zubehör...) bei der Maschine ist. Ich glaube für Anfänger wäre u.U. ein robustes mechanisches Teil zu einem günstigeren Preis der bessere Einstieg. Aber wer das Geld hat und auf jedem Fall dem Nähen treu bleiben will, kann natürlich gerne gleich zuschlagen... ;)


Praktikabilität

  • Wie groß und wie schwer ist Deine Nähmaschine?
Maße: 40x19x29 cm, Gewicht: eher schwer - genau kann ich es leider nicht sagen, aber es ist aus meiner Sicht kein Modell, mit dem ich auf längere Spaziergänge gehen wollte.


  • Kommt Deine Nähmaschine für einen Auf- und Abbau bei flexiblen Arbeitsplätzen in Frage oder ist sie eher für feste Arbeitsplätze geeignet?
Das ist absolut kein Problem: Ich habe erst seit ein paar Jahren ein Nähzimmer, in dem ich sie stehen lassen kann. Dank der stabilen Kofferhaube, in der auch Kabel und Fußanlasser untergebracht werden können, kann man die Pfaff gut verstauen, sie ist aber auch genauso schnell wieder aufgebaut.

  • Wie aufwendig ist Abbau/Verpackung/Transport für gemeinsame Nähkränzchen?
Ich würde sagen, Auf- und Abbau sind kein Problem. Allerdings wäre ein Parkplatz in der Nähe des Nähkränzchens ganz nett, da die Maschine doch recht schwer ist. Außerdem ist sie zwar unter einer stabilen Haube (unten offen) - aber eben nicht in einem Nähmaschinenkoffer verpackt, so dass ich Fahrten im Auto zum Nähkränzchen vorziehen würde, anstatt öffentliche Verkehrsmittel.


  • Lässt sich die Nähmaschine gut reinigen oder kommst Du an einige Stellen gar nicht heran?
Ich kann die Stichplatte entfernen und komme so an Transporteur und Greiferraum gut ran. An alles, was sich oberhalb der Nadel befindet komme ich nicht zum Reinigen. Aber da hatte ich bislang auch ehrlich gesagt noch nie Bedarf. Ich reinige und öle jedoch regelmäßig alles unterhalb der Stichplatte.

  • Wie ist die Helligkeit der Beleuchtung?
Gut, würde ich sagen. Vermutlich ist die Beleutung bei neueren Maschinen mit LEDs besser, aber das kann ich mangels Vergleich nicht wirklich beurteilen. Meinen Platz zum Nähen habe ich eh zusätzlich noch mit verschiedenen Lampen "ausgeleuchtet".


  • Wie laut ist die Maschine?
Sie schnurrt jetzt nicht gerade, neuere Maschinen dürften sicherlich leiser sein, aber andererseits nähe ich auch mal spät abends und bislang hat sich noch keiner meiner Männer hier beschwert.


  • Ist die Maschine intuitiv bedienbar?
Durchaus bis zu einem gewissen Grad: Es gibt ein übersichtliches Display, eine Übersicht der Stiche mit Nummern für die Auswahl in der Innenseite des Deckels, daher glaube ich, dass man so die gängigsten Stiche auch problemlos findet. 

Noch ein bisschen fusselig vom Wintermantel nähen...

Bei speziellen Anforderungen - z.B. besondere Knopflochprogramme u.ä. - die ich nicht so oft benutze, schaue ich gerne mal in die Bedienungsanleitung.


  • Ist die Bedienungsanleitung ausführlich genug?
Ja und nein - eigentlich ist alles recht anschaulich erklärt. Was mir manchmal fehlt, sind Hinweise, wie man kleinere Probleme beheben kann - z.B. wenn das Knopfloch doch nicht so schön wird wie erwartet. Aber andererseits kann so eine Anleitung auch nicht jedes "was ist wenn" abbilden.





  • Kann man die Nähmaschine auch ohne Pedal bedienen?
Nein.

Näheigenschaften

  • Welche Nähmaschine(n) hattest Du bisher? Wie schätzt Du Deine Maschine im Vergleich dazu ein? 
Okay - los gehts: Vor über 30 Jahren habe ich auf einer sehr alten Singer-Maschine meiner Mutter begonnen. Danach bekam ich von meinen Eltern eine Quelle Privileg Nähmaschine und Anfang der 90-er habe ich mir meine erste mechanische Pfaff geleistet (mühsam abgestottert von meinem Ausbildungsgehalt). Etwa 1999 bin ich dann auf eine elektronische Maschine umgestiegen, da ich solche Funktionen wie Knopflöcher programmieren gerne haben wollte: Das war damals die Bernina Virtuosa 150 QE.
Bis dahin war ich mit der Pfaff sehr zufrieden gewesen. Allerdings ging seinerzeit das Gerücht, Pfaff sei pleite, daher der Umstieg auf die Marke Bernina. Leider habe ich keine guten Erfahrungen gemacht: Die Bernina wurde mir trotz eines Anschaffungspreises von damals immerhin rund 2000 DM mit jeder Menge Mängel und Macken ausgeliefert und einem schlechten Service. In den 2-3 Jahren, in denen ich die Bernina hatte, war sie mehr in Reparatur als bei mir in Betrieb. Obwohl schnell klar war, dass es Mängel bei der Fertigung gegeben hatte, tauschte man die Maschine nicht aus, sondern ließ nur immer gerade das reparieren, was nicht funktionierte und selbst darum musste ich jedes Mal kämpfen: Wenn Stiche ausgelassen wurden oder ich nur noch ein Gewurschtel von Fäden beim Nähen produzierte, bekam ich den Rat, doch in den Kurven langsamer zu nähen ... 
Zwei Lagen Fleece waren ein Problem für diese teure Maschine - und das nachdem ich von der mechanischen Pfaff gewohnt war, dass auch mehrere Lagen Jeans ohne Probleme genäht wurden.
Schlussendlich bin ich wieder zu meiner alten Marke Pfaff zurückgekehrt (die es doch noch gab) und ich habe es nicht bereut. Ich bin absolut zufrieden mit der Maschine.


  • Wie oft nähst Du? Was nähst Du hauptsächlich und findest Du Deine Nähmaschine dafür ungenügend, perfekt ausreichend oder etwas oversized?
Ich nähe regelmäßig, meist am Wochenende und dann oft auch mehrere Stunden. Im Urlaub kann es auch gerne mehr Zeit an der Nähmaschine sein. 
Letztlich hängt es einfach davon ab, wie viel Zeit neben Familie und Beruf fürs Hobby übrig bleibt.
Ich nähe überwiegend Kleidung für mich selbst - vom Mantel über Kleider, T-Shirts, Blusen... was mir gerade so gefällt. Auch vom Material ist vom Wollstoff bis zur Seide alles dabei, dehnbar oder nicht... 
Auch Patchworkdecken, Vorhänge ... Deko im weitesten Sinne nähe ich.

Für meinen Bedarf bietet die Pfaff alles, was ich so brauche. Bei größeren, voluminösen Stücken würde ich manchmal gerne etwas mehr Platz unter der Maschine haben (das ist bei den neueren Modellen besser).


  • Welches Feature fehlt Dir für Deine Näharbeiten und auf welches Vorhandene möchtest Du auf gar keinen Fall verzichten?
Ich könnte nicht sagen, dass mir etwas fehlt. Was ich an der Pfaff schätze, ist der Dualtransport (IDT-System: gleichzeitiger Transport des Stoffes von oben und unten) , ansonsten glaube ich tatsächlich, dass man fast alles mit einem Grad- und einem Zickzackstich nähen kann.
Und dann sind es Kleinigkeiten, die ich mag: ich kann z.B. per Knopfdruck vorgeben, dass die Nadel unten steht, wenn ich stoppe - sehr praktisch bei Rundungen, oder dass eine Naht zu Beginn und am Ende mit ein paar Rückstichen automatisch vernäht wird.


  • Hat Deine Nähmaschine Features, die Du für unsinnig hältst?
Es gibt viele Stiche oder auch Zubehör wie z.B. den Stopffuß, die ich gar nicht nutze. Aber ich tue mich schwer damit zu sagen, sie wären deswegen unsinnig. Jemand anders hat vielleicht Freude daran...?


  • Welche Knopflochfunktion(en) hat Deine Nähmaschine und bist Du damit zufrieden? Was könnte besser sein?

Es gibt das Wäscheknopfloch (mein Standardknopfloch), Elastikknopfloch (habe ich seltsamerweise noch nie gebraucht), Augen- und Rundknopfloch und Ösen.
Ich finde die Pfaff macht recht schöne Knopflöcher - aber da ich bei Knopflöchern auch ein bisschen pingelig bin, finde ich, sie könnten noch ein wenig schöner sein ;)
Was schlichtweg nicht funktioniert, ist das Augen- und Rundknopfloch. Da habe ich noch kein einziges gescheit hinbekommen. Vielleicht müsste ich das mal meinem Monteur sagen, eventuell gibt es ja einen Trick...? 


  • Potentielle Problemzonen
    • Wie näht Deine Nähmaschine enge Rundungen? - Problemlos.
    • Ist das Stichbild sauber, auch bei sehr dickem Nähgut oder sehr schnellem Nähen? - Absolut.
    • Ist der Stofftransport gerade und gleichmäßig, auch wenn Du den Stoff nicht aktiv führst? - Jein - es gibt halt auch mal zickige Stoffe, die gerne wegflutschen. Da helfe ich dann etwas nach.
    • Ist ein sauberes Nähen an Stoffkanten möglich, ohne dass sich die Naht oder der Stoff zusammenzieht? (Nahtanfänge, versäubern) - in der Regel ja, bei dünnen Stoffe empfiehlt es sich ein paar Millimeter vom Stoffrand entfernt die ersten Stiche zu setzen und dann nochmals rückwärts Richtung Rand zu nähen, sonst kann es sein, dass die Maschine Probleme hat, den Stoffanfang richtig zu fassen und man hat ein unschönes Fadengehuddel am Beginn der Naht.
    • Werden elastische Stoffe problemlos genäht oder wellt der Stoff? - Ich habe jetzt länger überlegt, aber in der Regel habe ich da keine Probleme. Allerdings hängt das aus meiner Sicht auch manchmal eher am Stoff als an der Maschine: Wenn der Stoff eine lausige Qualität hat, kann die beste Maschine daran nix ändern.
    • Wie ist die Kontrolle über Nähgeschwindigkeit? Ist sehr schnelles oder sehr langsames Nähen (Stich für Stich) möglich? - absolut problemlos - man braucht halt Gefühl im Fuß, gell? ;)
    • Bei welchen Nähfragen kommst Du an die Grenzen Deiner Nähmaschine? Was funktioniert überhaupt nicht? - die Augenknopflöcher? Mir fällt gerade echt nix Gravierendes ein.

Wie ist Dein abschließendes Gesamturteil in Kurzform? Auf einer Skala von 1 bis 5 – wieviel Sterne würdest Du Deiner Nähmaschine geben und warum?


4- 5 Sterne: Eine absolut zuverlässige Maschine, die mich seit fast 14 Jahren ohne nennenswerte Reparaturen begleitet und alle wesentlichen Funktionen hat, die ich brauche und dazu noch ein bisschen netten Schnickschnack.  

Mittwoch, 3. Februar 2016

MMM - Gemischtes Doppel

Zum heutigen Me-Made-Mittwoch zeige ich euch mein Wasserfall-Shirt. Auf dem Foto seht ihr dazu noch meinen neuen Wintermantel, den ich für den Januar-Buchstaben W der 12-letters-of-handmade-fashion genäht hatte. Als kleine Sicherheit - falls der Mantel doch nicht rechtzeitig fertig geworden wäre - hatte ich noch das Wasserfall-Shirt.




Das Wasserfall-Shirt ist Modell 103 aus der Burda Style 10/2014. Genäht in Gr. 40.






Den Stoff habe ich im Herbst auf dem Stoffmarkt gekauft.



Da der Stoff sonst nicht gereicht hätte, habe ich die Ärmel quer zum Fadenverlauf zugeschnitten - was mir aber auch optisch vom Musterverlauf her sehr gut gefällt. Da die Ärmel dadurch weniger elastisch sind, habe ich etwas mehr Weite zugegeben. Es hätte ruhig noch ein bisschen mehr sein können, da die Ärmel eher eng ausfallen.



Die Erfahrung habe ich schon öfter gemacht, dass man bei der Ärmelweite bei eher schmal geschnittenen Ärmeln aufpassen muss. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich besonders dicke Arme habe, ich finde allerdings, dass manche Schnitte tendenziell eher eng ausfallen.

Außerdem waren die Ärmel bei diesem Schnitt sehr lang: Ich habe sie um ca. 8 cm gekürzt, einen großzügigen Umschlag genäht und sie haben trotzdem noch eine komfortable Überlänge.

Ein kleiner Tipp noch: Das Shirt ist an sich wirklich einfach zu nähen - wenn man die Ansatz-/Nahtlinien im Schulterbereich sorgfältig vom Schnitt überträgt. Ich war da zunächst etwas nachlässiger, das musste ich dann mit zusätzlichem Aufwand nachholen. 

Ich trage das Shirt sehr gerne. Ich mag das dunkle Petrol (sehr schwierig, diesen Farbton auf Fotos richtig rüber zu bringen), die doppellagige Optik des Stoffes und den Schnitt.


Nun habe ich noch ein paar extra Bilder vom neuen Mantel für euch. Leider war kein Fotograf in der Nähe, daher habe ich die Bilder mit Handy im Spiegel gemacht. 
Wer Näheres zum Mantel erfahren möchte, kann gerne nochmals zur Planung, Zwischenstand und Fertigstellung nachlesen. 






Ich habe ihn letzte Woche mal nicht zur Hose, sondern zu meinem Karorock/Walkjacke-Kostüm getragen. 

Was soll ich sagen - ich habe mich total wohlgefühlt und ich habe mich unglaublich gefreut, mal wieder neu Genähtes, selbst gemachte Teile, die schon länger fertig sind, und Gekauftes kombinieren zu können. 

Was mir in der Hinsicht auch gut gefällt, ist die Kombination grau-schwarze Jacke und Winterkleid
Aber jetzt lassen wir einfach mal die Bilder für sich sprechen...







Wie ist das bei euch - gehört ihr auch zu denen, die gerne im Kleiderschrank nach neuen Kombinationsmöglichkeiten suchen?
Wie immer freue ich mich auf eure Beiträge beim Memademittwoch, wo ich gleich mal vorbeischauen werde, und über eure Kommentare zu meinem Post.
Viele Grüße und euch allen noch eine gute Zeit
Friedalene