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Mittwoch, 5. April 2017

Mit Streifen Richtung Frühling

Im Kleiderschrank fehlen definitiv Oberteile für den Frühling und da noch ein schöner blau-gestreifter Viscose-Jersey im Schrank lag, habe ich nochmal ein Shirt mit kleinem Wasserfallausschnitt nach Modell 103, Burda Style 10/2014 genäht. 


Den Schnitt hatte ich schon einmal in petrol-schwarz-gemustertem Jersey genäht:



Und so sieht nun die Frühlingsvariante aus:



Ich mag die überlangen Ärmel sehr gerne und ich bin ein Fan von Wasserfallausschnittvarianten. Besonders wenn sie wie bei diesem Schnitt nicht zuviel Dekolleté zeigen und somit alltagstauglich sind.

Ein schönes Detail ist die Schnittführung im Schulterbereich. Wenn man die Nahtlinien und Querstriche sorgfältig überträgt, ist das Nähen dann auch kein Hexenwerk. Die Anleitung muss man vielleicht ein paar Mal lesen, bis man versteht, wie es gedacht ist - zumindest ging es mir so. Deshalb habe ich ein paar Fotos gemacht, vielleicht helfen sie der einen oder anderen, die das Shirt auch mal nähen möchte.


Zugabe am Rückenteil auf 1cm Breite zurückschneiden und längs gefalteten Besatzstreifen zwischen die Nahtzeichen steppen.


Rückenteil rechts auf rechts auf das Vorderteil legen, 



die obere Kante des Rückenteils jeweils vom Querstrich bis zur Nahtzahl 1 auf die Ansatzlinien des Vorderteils steppen. Da ich einen Streifenstoff verwendet habe, erkennt man gut, dass der Stoff hier schräg aufgelegt wird.

Dann wird das Oberteil nach oben gelegt, der Besatzstreifen nach innen gewendet, Nähte und rückwärtige Halsausschnittkante gebügelt und die oberen Schulterecken des Vorderteils an den Armausschnittkanten des Rückenteils untergeheftet. Das sieht dann so aus:




Die Enden des Besatzstreifens werden an den auf der Innenseite des Vorderteils von Hand angenäht, der Besatzstreifen abgesteppt.




Viscose-Jersey rutscht beim Nähen gerne mal weg, weshalb es sich lohnt, gut abzustecken und am besten zu heften, sonst geht es euch wie mir: 
Ich hatte die Ärmel aufeinandergesteckt, die Streifen haben wunderbar aufeinandergepasst und dann gings ans Nähen mit der Overlock. Da man mit dem Messer nicht einfach so  die Stecknadeln durchsäbelt, kamen die immer kurz vorher raus. Das hat dann schon gereicht, dass sich die Streifen gegeneinander verschoben:



Ich habe mich gegen das Auftrennen der Overlocknähte entschlossen - wer weiß, was das mit der Stoffkante des feinen Jerseys angestellt hätte? Und mit einer etwas verschobenen unteren Ärmelnaht, die außer mir vermutlich eh keiner bemerkt, kann ich gut leben.

Für die Seitennähte habe ich eine andere Lösung gefunden. Wieder sorgfältig gesteckt, dann mit einem ganz leichten Zickzack vorsichtig über die Nadeln genäht und erst dann unter die Overlock. Mir gefällt das Ergebnis, von außen...



... und von innen...



Getragen habe ich das Shirt auch schon fleißig am letzten Wochenende - da war es so schön sonnig und der Viscose-Jersey trägt sich unglaublich angenehm.

Und jetzt gehts zum Frühlingserwachen beim Memademittwoch, mal sehen, wer sich vom Motto des Tages alles hat inspirieren lassen.

Euch allen eine gute Woche!
Friedalene

12 Kommentare:

  1. Im Frühling habe ich auch wieder Lust auf Streifen; sehr schön, dein Streifenshirt.
    Die Overlocknaht hätte ich auch nicht getrennt; dabei kann so schnell ein Loch im dünnen Stoff entstehen und dann ist das ganze Shirt hin und an den Seiten passt es ja prima.
    LG von Susanne

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    1. Da gebe ich dir Recht - bei Streifen habe ich auch immer Frühling oder Sommer im Kopf. Ich erinnere mich auch an deinen gestreiften langen Rock vom letzten Jahr, der hat mir auch so gut gefallen.
      LG Friedalene

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  2. Dieses Modell muß ich noch genauer betrachten: erinnert an den amerikanischen Ausschnitt, kombiniert mit Wasserfall - wollte ich eh schon immer mal nähen.
    Sehr schönes Shirt!
    Liebe Grüße,
    Sandra

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  3. Streifen gehen immer und passen sehr gut zu diesem Shirt!
    Das ist ein guter Tipp, zunächst mit der Nähmaschine zu fixieren! Gerade bei Streifen ist es doof, wenn an einer exponierten Stelle das Muster nicht passt. Da gehören die Unterarmnähte zum Glück nicht dazu und auch ich hätte das an dieser Stelle sicher nicht mehr aufgetrennt;-)
    LG SuSe

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    1. Ich hatte für den Stoff gleich diesen Schnitt im Kopf. Ich bin auch froh, dass ich mich gegen das Auftrennen entschieden habe, wäre einfach zu schade gewesen, wenn ich löchrige Ärmel gehabt hätte;)
      LG

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  4. Wunderbar frühlingsfrisch ist Dein Shirt. Toller SToff. Bei Streifen hefte ich manchmal mit 5mm Stich vor und gehe dann mit der Ovi drüber. Im Grunde habe ich lieber leicht versetzte Streifen als ein kaputtes Ovi-Messer - frau muss Prioritäten setzen ;-) LG Kuestensocke

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    1. Prioritäten setzen, genau! :) :)
      Den Tipp mit dem Vorheften merke ich mir.
      LG

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  5. Ein sehr schönes frühlingsfrisches Shirt! Und wer sieht schon leicht versetzte Streifen am Unterarm? Wahrscheinlich niemand außer dir ...
    Viel Freude beim Tragen!
    Liebe Grüße von Doro

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    1. Ja, der Streifenversatz... Ich versuche eigentlich immer möglichst exakt zu nähen, aber ab und zu muss man sich auch mal zugestehen,nicht ganz perfekt zu sein ;)
      LG

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  6. Das Muster des Streifenshirts gefällt mir sehr, dunkelblau mit weißen schmalen Streifen.
    Muster an der Ovi zusammen zusetzen geht kaum, die Erfahrung hatte ich auch schon gemacht.
    Ich finde auch, irgendwann ist gut mit Musteranpassung - an der Seite fällt es eh nicht auf.
    Die Wirkung mit einem Wasserfallschnitt habe ich schon ausprobiert, wirklich toller Effekt.
    Dein Stoff ist aber viel passender und schöner. Schöner klassiker, den ich auch gern im Schrank hätte.
    LG Lady Petite

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    1. Die Farbe kommt nicht ganz richtig rüber auf den Fotos: Die hellen Streifen sind hellblau.
      Vielen Dank für deinen netten Kommentar.
      LG

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