Geschafft - mein Blütenoutfit ist rechtzeitig fertig geworden - nur Stunden bevor der Mottotag beim Memademittwoch beginnt!
Passend zum Thema Blüten wurde dieser Stoff verarbeitet:
Er war ein günstiges Schnäppchen, der den Weg in meinen Stoffvorrat fand, weil mir das Muster und die Farben so gefielen. Nicht so ganz sicher war ich mir hinsichtlich der Stoffqualität - da bin ich normalerweise ein bisschen wählerischer. Schließlich sollen meine selbst genähten Teile auch möglichst lange getragen werden. Aber an manchen Stoffen kann frau einfach nicht vorbei...
Ich glaube, dass der Stoff bereits etwas verzogen auf die Stoffrolle aufgewickelt worden war, denn ich hatte ordentlich beim Zuschnitt zu kämpfen.
Auf dem Foto kann man ganz gut erkennen, wie verzogen der Stoff teilweise war. Ich wasche meine Stoffe immer einmal durch und bügle sorgfältig, aber alles ließ sich so nicht mehr ausgleichen.
Es ist ein fließender Viskosekrepp, der gerne ausfranst
und die Stecknadeln hatten die Tendenz, irgendwie von ganz alleine wieder aus dem Stoff zu fallen - daher habe ich relativ viel geheftet. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn das ist nun daraus geworden:
Sieht fast wie ein Overall aus, oder?
Es sind aber zwei Teile:
Die Hose ist eine Mischung aus den Modellen 114 und 115 aus der Burda Style 05/2015: Sie hat den festen Bund von Modell 115, aber die geschlossenen Bündchen von Modell 114.
Dazu kombiniert habe ich Modell 118 aus der Burda Style 04/2016:
Ich war mir hinsichtlich der Passform der Hose und ob mir dieser Schnitt überhaupt steht, lange Zeit nicht sicher. Außerdem ist diese Hose deutlich höher geschnitten, als ich sie normalerweise trage. Ein kleines Wagnis also.
Anders als bei den Hosen, die ich während meines Hosenprojektes 2016 genäht habe und die alle an die Figur angepasst wurden, sitzt diese ja einfach locker und eine richtige Anprobe war erst möglich, nachdem der Bund an die obere Hosenkante geheftet war - da waren aber Eingriffstaschen und seitlicher Reißverschluss schon drin. Allerdings kam mir zugute, dass ich mittlerweile ziemlich genau weiß, wo ich was bei Burdahosenschnitten an meine Figur anpassen muss.
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Mal mit Oberteil über der Hose getragen |
Aber - was soll ich sagen - sie trägt sich super! Sie fließt so schön um mich herum, wie ein Hauch und trotzdem fühle ich mich gut angezogen. Irgendwie vermittelt sie mir das Gefühl von Urlaub, Sonne, Strand oder einem lauen Sommerabend mit meinem Mann im Garten des Lieblingsrestaurants ... Gute-Laune-Kleidung eben :)
Ein paar Details zur Verarbeitung: Ich habe Nahtband auf die Nahtlinie, auf die der Reißverschluss aufgenäht werden sollte, aufgebügelt, um eine Ausreißen oder Ausdehnen des Stoffes zu verhindern.
Ich habe auch eine Sicherheitsnaht neben der eigentlichen Naht, mit der der Reißverschluss eingenäht wurde, angebracht.
Das hat sich als gute Idee erwiesen, denn der Reißverschluss sitzt so einwandfrei und komplett unsichtbar in der Seitennaht.
Die Bündchen habe ich zweimal genäht. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich besonders dicke Füße habe, aber ich bekam das Bündchen bei den vorgesehenen Maßen für Größe 40 nicht über den Fuß.
Ich habe also das bereits fertig genähte Bündchen nochmals zugeschnitten - einfach mit der für den Rest der Schnittteile vorgesehenen Nahtzugabe von 1,5 cm je Kante in der Länge - also mit den Maßen 33 cm Länge und 17 cm Breite - und siehe da - es passte.
Falls ihr also auch mal nicht-dehnbaren Stoff für ein Bündchen verarbeitet, wäre mein Rat, auf jeden Fall vorher zu probieren, ob das auch über den Fuß passt.
Das Oberteil lässt sich sehr gut nähen und ich habe schon eine weitere Variante aus Sommerleinen im Kopf. Ich finde, es hat eine schöne Länge und ist auch super bürotauglich.
Für berufliche Termine könnte man Hose und Top auch gut mit meinem schwarzen Kaufblazer und Pumps kombinieren:
Mein Top hat wie schon die Hose einen kleinen Akzent in Form einer Lurexborte bekommen - hier an den Armausschnitten:
Zum Top auch noch ein kleiner Tipp zur Verarbeitung der Armausschnitte:
Die Anleitung sieht vor, die Nahtzugabe auf 1cm zurück zuschneiden, dann den Schrägstreifen aufzusteppen, dann die Zugaben nochmals zurück zuschneiden, Schrägstreifen nach innen wenden, bügeln und absteppen.
Ich habe die Nahtzugabe erst einmal belassen wie sie war und den Schrägstreifen einfach entsprechend nach innen versetzt aufgesteckt und gesteppt. Nachdem der Schrägstreifen aufgesteppt war, habe ich dann alles in einem Arbeitsschritt zurück geschnitten.
Ich finde, dass man so diesen Arbeitsschritt gerade bei leichten, fließenden Stoffen, die gerne wegrutschen und ausfransen, besser bewältigt.
Den Saum habe ich wieder wie bei meiner Viscose-Seiden-Bluse beschrieben genäht, nur habe ich dieses Mal die Einlage weggelassen: Also ca. 5mm breit umgebügelt, gesteppt, Nahtzugabe zurück geschnitten, nochmals umgebügelt und abgesteppt. Das ergab einen schönen gleichmäßigen Saum.
Zur Verarbeitung von Armausschnitten und Saum wollte ich eigentlich auch ein paar Bilder liefern, aber ich habe während dem Nähen die wunderbaren Podcasts von Muriel - Nahtzugabe 5 cm - gehört und war so vertieft, dass ich Armausschnitte und Saum in einem Rutsch genäht und die Fotos schlichtweg vergessen habe :)
Nun freue ich mich auf ein Blütenmeer beim Memademittwoch und wünsche euch allen eine sonnige Woche!
Herzliche Grüße
Friedalene