heute bekommt ihr viele Bilder zu sehen, denn meine Jacke in schwarz-grau ist fertig - endlich!
Dieses Projekt hat mich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, daher hatte ich ja schon einmal um Tipps und Hilfe gebeten - vielen Dank nochmals an Küstensocke und Anita.
Aber jetzt zeige ich euch erst einmal meine Neue : )
Es ist Modell 117 aus der Burda Style 11/2012.
Der Stoff ist ein kuscheliger, gesteppter Viscose-Jersey mit zwei Seiten: Schwarz auf der einen, grau auf der anderen Seite.
Auf den Bildern seht ihr mein Büro-Outfit vom Montag: Vielleicht erkennt ihr auch die weiße Bluse wieder (auf den Bildern ein bisschen angeknittert nach einem langen Arbeitstag).
Ich wollte, unbedingt beide Seiten zur Geltung bringen und deshalb war mir auch ein schönes Innenleben der Jacke wichtig. Daher habe ich die Nahtzugaben nach innen umgeschlagen und mit einem Zickzack abgesteppt, statt sie einfach nur zu versäubern.
In den Ärmeln ist das ein bisschen anders, aber dazu später mehr.
Das hat gut geklappt, bis ich an die Taillennaht kam: Da bin ich auf eine Eigenschaft des Stoffes gestoßen, die mir Probleme bereitete. Er dehnte sich und dadurch hatte ich entlang der Taillennaht seltsame "Beulen". Also habe ich das Schößchen nochmals abgetrennt, neu zugeschnitten, die Naht mit der Overlock genäht und dabei ein schmales Satinband mitgefasst. Dadurch ist die Jacke in der Taille zwar nicht mehr dehnbar, aber da sie perfekt passt, ist die Dehnbarkeit an der Stelle auch nicht mehr wichtig. Wesentlich ist, dass der Stoff so nicht mehr ausleiern kann. Die vorderen Kanten habe ich vorsorglich mit Nahtband bebügelt, bevor ich sie umgeschlagen und genäht habe.
Meine nächste "Vision" war, die Jackenkanten alle mit Kunstlederschrägband einzufassen - wer hätte gedacht, dass diese Idee mir solche Schwierigkeiten bescheren würde:
Zuerst kaufte ich Kunstleder im Kaufhaus vor Ort, das dann dermaßen nach Chemie roch, dass ich es zurückbrachte.
Dann fand ich Online Kunstlederschrägband: Davon kam ich aber zunächst wieder ab, weil es sich nicht um die Kanten formen ließ. Man konnte es nicht aufklappen, da es bereits verklebt war.
Also suchte und fand ich ein Kunstleder - weich, knuffig, ohne Chemiegeruch - bei einem Online-Versand. Bingo, dachte ich, das wird es jetzt: Doch nein. Als Schrägband zugeschnitten dehnte sich das Leder wie Kaugummi. Man hätte es heften müssen, um eine exakte Naht zu bekommen - was bekanntlich bei Leder schlecht geht - der bleibenden Löcher wegen.
Schlussendlich habe ich dann doch noch das fertige Kunstlederschrägband eingesetzt - wenn auch anders als ursprünglich vorgesehen:
Als Abschluss des Reißverschlusses, den ich links sichtbar aufgenäht habe,...
... einlagig zum Verdecken der Kragenanschlussnaht...
...an der oberen Kragenkante und der unteren Jackenkante, was dem Schößchen eine schöne Festigkeit gibt, ohne steif zu wirken oder unbequem zu sein ...
... und auch an den Ärmeln:
Die sind mir eigentlich zu lang - Glück für mich - denn so konnte ich auch hier mit den zwei schönen Seiten des Stoffes spielen. Da aber bei einem Umschlag die Overlocknähte außen sichtbar gewesen wären, habe ich diese ca. 20 cm mit Lederschrägband besetzt, ebenso wie den Ärmelsaum:
So, das wars mit der Bilderflut für diese Woche - hier gehts weiter zu den anderen schönen Projekten beim Memademittwoch.
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche und bin wie immer gespannt auf eure Kommentare.
Herzliche Grüße
Friedalene